Mit digitalen Lernformaten zum Lehrabschluss
Jugendliche erstellten digitale Lernunterlagen und erweiterten technische und soziale Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien
Im Projekt „Digital Spaces“ entwickelte das Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung der FH St. Pölten gemeinsam mit Jugendlichen in der dualen Berufsausbildung digitale Lernunterlagen sowie ein methodisches Konzept, das berufsbildenden Einrichtungen künftig die Erstellung von digitalen Lernmaterialien erleichtert. Neben dem technischen Umgang mit neuen Medien nahm auch die soziale Dimension der Nutzung digitaler Plattformen einen besonderen Stellenwert im Projekt ein.
Soziale Ungleichheit im digitalen Raum
Die fortschreitende Digitalisierung hat Einfluss auf den Arbeitsmarkt: In allen Berufssparten werden verstärkt digitale Kompetenzen vorausgesetzt. Jedoch bestehen Ungleichheiten in den Fähigkeiten und im Nutzungsverhalten von Nutzer*innen digitaler Medien, die entlang sozialer Ungleichheiten verlaufen und diese zum Teil verstärken.
Digitale Medien: Risiken für Jugendliche
Darüber hinaus geht die Nutzung sozialer Medien mit Risiken einher – einerseits auf einer gesundheitlichen Ebene, andererseits auf einer sozialen. So kann die intensive Mediennutzung, wie sie unter Jugendlichen verbreitet ist, sich auf Schlaf, psychisches Wohlbefinden oder das Verhalten auswirken. Aber auch Fake News, unrealistische Schönheitsideale und Gewalt im Netz sind ernst zu nehmende Risiken, über die Aufklärungsbedarf besteht.
Bedarf an digitalen Kompetenzen hoch
„Aus Gesprächen mit den Jugendlichen wissen wir: Es besteht großer Bedarf an der aktiven Auseinandersetzung mit bestehender Online-Nutzung, ebenso wie dem Ausbau bereits bestehender digitaler Fähigkeiten“, erklärt Projektleiter Alois Huber vom Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung der FH St. Pölten. „Hier setzen wir mit unserem partizipativen Projekt an und verbinden diese beiden Bereiche. Gemeinsam mit den Jugendlichen entwickeln wir digitale Lernmaterialien, die auf die Bedürfnisse der jungen Auszubildenden zugeschnitten sind, und unterstützen sie gleichzeitig beim Erwerb digitaler Kompetenzen.“
Barbara Giustiniani vom Kooperationspartner Lehrlingsstiftung Eggenburg: „Der Workshop war für uns sehr interessant. Es war uns nicht bewusst, welche digitalen Inselbegabungen bei unseren Jugendlichen zu Tage getreten sind. Das hat uns überrascht. Somit ist ein neuartiges Lernen möglich.“
Ergebnisse für alle nutzbar
Die erarbeiteten Lernmaterialien und das entstandene methodische Konzept werden frei über Soziale Medien für Lehrlinge und auch andere interessierte Personengruppen zugänglich gemacht. Zusätzlich werden die Inhalte und das methodische Konzept in Kürze über die Projekthomepage der FH St. Pölten zur Verfügung gestellt.
Das Campus & City Radio 94.4 begleitete das Projekt im Rahmen der Sendungsreihe “Arbeitswelt 4.0”, in der neben den Projektverantwortlichen auch teilnehmende Lehrlinge zu Wort kamen.
Projekt Digital Spaces – Digitale Möglichkeitsräume zum Erwerb beruflicher Kompetenzen von, mit und für Lehrlinge
Zu den Kooperationspartnern zählten die Landwirtschaftliche Fach- & Berufsschule Langenlois, die Lehrlingsstiftung Eggenburg, die Tischlerei Krumböck, das Jugendzentrum Steppenwolf und das Campus & City Radio 94.4. Die Arbeiterkammer Niederösterreich förderte das Projekt über den Projektfonds Arbeit 4.0. Das Projekt lief von 1.5.2022 bis 31.10.2023.