Erasmus während COVID-19 – Auslandssemester ruiniert?
Lia Salimova
Erasmus-Studentin von der Cologne Business SchoolEs ist schon 7 Wochen her, seitdem sich unser Leben komplett verändert hat. Am 11. März begann unsere Isolation. Keine Uni, kein soziales Leben, keine Reisen. Manche von uns denken, dass ihr Auslandssemester ruiniert ist – aber für mich stimmt das absolut nicht! :)
Es gibt natürlich Vor- und Nachteile, aber es kommt darauf an, aus welchem Blickwinkel man die Situation betrachtet. Natürlich überwiegen die Nachteile, aber damit man trotzdem positiv bleiben kann, muss man sich auf die Vorteile konzentrieren. Das sind keine Ferien, deswegen war es mir wichtig einen konkreten Tagesplan zu erstellen, an dem ich mich orientieren kann.
Konsequenzen der aktuellen Situation
Am Anfang wusste ich nicht, wie ich auf die Situation reagieren sollte. Ich war sehr traurig und blieb ganze 3 Tage im Bett. Ich hatte Gedanken wie "Warum in meinem Erasmus?" oder "Warum jetzt?". Um ehrlich zu sein, war ich einerseits sehr froh, dass dies bei mir hier in Österreich passiert ist, da die Regierung sofort Maßnahmen ergriffen hat. Ich fühle mich hier sicher und genieße meine Zeit mit mir und den anderen Studenten im WIHAST – unter Einhaltung der Abstandsregeln natürlich.
Leider mussten bereits einige meiner internationalen Kolleg*innen nach Hause zurückkehren, was für unser Team ein sehr trauriger Moment war. Es ist sehr schade, dass wir zu früh „Auf Wiedersehen“ sagen mussten. Ein Monat hier in Österreich war natürlich zu kurz, aber es war genug Zeit für uns, eine Familie zu werden. Wir haben uns versprochen, uns irgendwo an einem sonnigen Ort zu treffen. Wie wir immer sagen: Es ist kein „auf Wiedersehen”, sondern „ich werde dich bald sehen".
Wie ich meine Zeit verbringe
Ich beschloss zu tun, was ich immer wollte, wofür ich aber nie die Zeit hatte. Ja, zu Hause bleiben ist definitiv nicht großartig, aber es ist eine perfekte Möglichkeit, einige dieser Dinge zu tun, für die sonst kein Platz ist.
Wir müssen immer noch fit bleiben, wenn wir zu unserem normalen Alltag zurückkehren. Ich habe eine Matte für mein Heimtraining bestellt und folge den YouTube-Übungen von Pamela Reif. Ich möchte außerdem mein Spanisch verbessern, was ich mit der Duolingo App mache. Ich halte mich an eine 30-Tage-Challenge, damit ich motiviert bleibe. Außerdem helfen mir meine Erasmus-Freundinnen aus Spanien und Ecuador gerne dabei, mein Spanisch zu verbessern.
Wer genießt ein hausgemachtes Gericht mit Liebe nicht? Jetzt arbeite ich gerne an meinen Kochfähigkeiten, die früher nicht so toll waren. Endlich ich habe mich wirklich verbessert! Jetzt genieße ich die neue Vielfalt meiner Kochkünste.
Eine weitere großartige Sache das Beobachten der Sonnenuntergänge am großen Viehofner See. Es ist schön, die wahre österreichische Natur genießen zu können. Zum Glück wohne ich nur 5 Minuten von diesem Ort entfernt.
Sonnenuntergang am großen Viehofner See | Copyright: Lia Salimova