Ausstellung im Technischen Museum Wien
Das Technische Museum in Wien rückt Start-ups und Forscher*innen aus NÖ in den Fokus
Das Technische Museum Wien eröffnet eine neue Runde seines Präsentationsformats „Innovation Corner“. In Zusammenarbeit mit der niederösterreichischen Technologiefinanzierungsgesellschaft tecnet equity und dem Technologie-Inkubator accent werden herausragende Projekte aus den Bereichen Medizintechnik und Life Sciences vorgestellt.
Mit dabei ist ein Projekt der Fachhochschule St. Pölten, das Projekt VReeze, das mit Hilfe von Virtual Reality (VR) ein Phänomen von Parkinson untersucht.
Gangstörungen bei Parkinson besser verstehen
Parkinson ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung, die in fortgeschrittenen Stadien oft von einer Gangstörung begleitet wird, bei der erkrankte Personen vorübergehend unfähig sind, einen Schritt vor den anderen zu setzen. Das sogenannte „Freezing of Gait“ (FOG), übersetzt das „Einfrieren des Gangs“, schränkt die Mobilität ein und erhöht das Risiko für Stürze und Verletzungen.
Die vielfältigen Auslöser dafür sind zwar bekannt, lassen sich aber z. B. im Labor für Forschungszwecke oder im Therapie-Setting nicht zuverlässig hervorrufen. Das macht weltweit die Forschung zu diesem Phänomen sehr schwierig.
Das von der FH St. Pölten, der Karl Landsteiner Universität und dem Universitätsklinikum St. Pölten initiierte Projekt „VReeze“ stellt sich mittels Virtual Reality (VR) dieser Herausforderung: Mit Hilfe von VR-Brillen können verschiedene Auslöser aus dem Alltag nahezu überall simuliert werden, wie z. B. das Gehen durch enge Korridore, das Überschreiten von Türschwellen, oder das Gehen durch Menschenansammlungen.
Das Ziel dieses hochinnovativen Projektes ist die Entwicklung eines validierten „Virtual Reality-Open-Source-Werkzeugkastens“, der am Ende weltweit für Wissenschaft und Therapie(-evaluierung) frei zur Verfügung stehen wird, um das Phänomen des „Freezing of Gait“ gezielt auslösen und somit in Zukunft besser untersuchen und therapieren zu können.
Senior Researcher Tarique Siragy vom Center for Digital Health and Social Innovation der FH St. Pölten leitet das Projekt. Die Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich m.b.H. finanziert es.
Bühne für Start-ups
Österreich beheimatet zahlreiche Start-ups, die in unterschiedlichsten Bereichen Herausragendes leisten. Der „Innovation Corner“ im Technischen Museum Wien bietet diesen innovativen Köpfen eine Bühne, um ihre Ideen einem breiten Publikum zu präsentieren.
In dieser Runde werden zehn zukunftsweisende Projekte aus Niederösterreich vorgestellt, die von bahnbrechenden Lösungen in der Augenheilkunde über medizinische Technologien für die Raumfahrt bis hin zu diagnostischen Innovationen reichen, die das Potenzial haben, die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verbessern.
- „Niederösterreich hat sich zu einem bedeutenden Zentrum für Forschung und Innovation entwickelt“, erklärte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zur Eröffnung der Ausstellung. „Unsere Region beherbergt eine Vielzahl renommierter Forschungseinrichtungen und innovativer Unternehmen, die entscheidend zur Entwicklung neuer Technologien und Lösungen beitragen. Mit dem Ausstellungsformat ‚Innovation Corner‘ zeigen wir, welche großartigen neuen Produkte und Lösungen in niederösterreichischen Forschungseinrichtungen und Start-ups entwickelt werden. Wir möchten Nachwuchs-Forscher*innen und Nachwuchs-Gründer*innen für unsere Region begeistern.“
- Doris Agneter, Geschäftsführerin von tecnet equity, betont: „Eines unserer Ziele ist es, Innovationen sichtbar zu machen. Daher arbeiten wir schon seit Jahren mit Forschungseinrichtungen und Start-ups zusammen, um sie auf ihrem Weg von hervorragenden Forschungsergebnissen zu nutzenstiftenden Innovationen zu begleiten.“
- Michael Moll, Geschäftsführer von accent, ergänzt: „Die hier im Innovation Corner versammelten Beiträge machen lebendig und greifbar, wie Forschung und Innovation unser tägliches Leben verbessern.“
Ausstellung bis 29. September
Die Ausstellung ist bis zum 29. September 2024 im Technischen Museum Wien zu sehen und bietet spannende Einblicke in die Zukunft der Medizintechnik und Life Sciences.
Tarique Siragy , BSc MSc PhD
Senior ResearcherCenter for Digital Health and Social Innovation