BRAND SLAM: Die Erfolgsgeschichte von Persil

Beim BRAND SLAM am 4. März 2025 erhielten die Studierenden des Bachelor-Studiengangs Marketing & Kommunikation sowie interessierte Gäste durch Julia Thalinger, Senior Brand Managerin bei Henkel, spannende Einblicke in die Geschichte von Persil.

Von den ersten Experimenten bis zur weltweiten Erfolgsgeschichte wurde klar, wie Innovation, clevere Werbung und ständige Weiterentwicklung eine Marke über Jahrzehnte prägen konnte.

Die Geburt von Persil – Eine Idee, die den Markt veränderte

Persil geht auf den Fabrikanten Dr. Fritz Henkel zurück, der 1876 das Unternehmen Henkel gründete. Sein Ziel war es, ein Waschmittel zu entwickeln, das nicht nur gründlich reinigt, sondern auch den Arbeitsaufwand reduziert. Nach ersten Fehlschlägen erzielte er mit „Bleich-Soda“ erste Erfolge auf dem Markt. Doch das reichte ihm nicht, denn er wollte den Markt revolutionieren.

1907 folgte Persil – das erste selbsttätige Waschmittel in Deutschland. Die Kombination aus Natriumperborat und Natriumsilikat machte mühsames Schrubben überflüssig und ersparte den Einsatz von schädlichem Chlor. Ein echter Meilenstein für Millionen Haushalte und zu damaligen Zeiten eine Erleichterung für alle Hausfrauen.

Vom Erfolg zur Marke

Mit Persil veränderte Henkel die Art des Wäschewaschens. Doch mit dem Erfolg kamen auch Nachahmer*innen. Ohne klare Markenschutzgesetze erschienen Konkurrenzprodukte wie „Persol“ und „Ohnemüh“.

Henkel reagierte schnell: Durch eine gezielte Markenstrategie und die einzigartige Rezeptur wurde Persil unverwechselbar. Von Anfang an ging es nicht nur um das Produkt, sondern auch um Vertrauen und Qualität.

Werbung als Erfolgsfaktor

Persil setzte von Beginn an auf kreative Werbung, um sich von der Konkurrenz abzuheben:

• 1908: Einführung eines Außendienstes zur direkten Vermarktung und Schulung der Händler.
• 1922: Die „Weiße Dame“ wird als Werbefigur eingeführt – ein Symbol für Reinheit und Qualität.
• 1925: Erste Werbeuhren mit Persil-Logo erscheinen in Städten mit der „Weißen Dame“
• 1928–1932: Himmelschrift-Werbung und Wolkenprojektionen setzen neue Maßstäbe.
• 1929: Eine der ersten großen Leuchtreklamen mit 4.000 Glühbirnen wird installiert.
• Nach einer kurzen Pause im Zweiten Weltkrieg wurde die Werbung bunter, emotionaler und familienfreundlicher. Humorvolle Cartoons und kreative Kampagnen stärkten das Markenimage und machten Persil zum festen Bestandteil vieler Haushalte.
• 1956: Der erste TV-Werbespot wird ausgestrahlt – das Produkt wird nicht gezeigt, nur der Name erwähnt.
• 1975–1985: Einführung des Claims „Persil – da weiß man, was man hat“, welcher auch heute noch in den Köpfen der Menschen weiterlebt.

Innovation und Nachhaltigkeit

Persil entwickelte sich stetig weiter und behielt dabei stets den Fokus auf Umweltfreundlichkeit und Effizienz:

• 1986: Einführung des ersten phosphatfreien Waschmittels für mehr Nachhaltigkeit.
• 1987: Das erste Flüssigwaschmittel kommt auf den Markt.
• 1990: Entwicklung von Persil Supra – weniger Füllstoffe bei gleicher Waschleistung.
• 1998: Einführung von Persil Tabs für eine einfachere Dosierung.
• 2012: Einführung der Caps, später durch Discs ersetzt.

Persil hat sich über Jahrzehnte kontinuierlich weiterentwickelt. Trotz der Innovation blieb das Design mit roter Schrift sowie den Farben Grün, Weiß und Blau erhalten. Es ist ein Symbol für Beständigkeit und Wiedererkennbarkeit.

Moderne Markenkommunikation – Tradition trifft Digitalisierung

Persil setzt auf eine 360°-integrierte Kampagne, die klassische TV-Werbung mit digitalen und interaktiven Formaten verbindet. Traditionelle Medien sorgen für breite Sichtbarkeit, während Online-Plattformen eine gezielte und individuelle Ansprache ermöglichen. So wird die Marke konsistent über alle Kanäle hinweg erlebbar.

Die Markenbotschaft von Persil hat sich gewandelt – weg von rein funktionalen Aspekten hin zu einer emotionalen Erzählweise. Der aktuelle Claim „Weil Du immer dein Bestes gibst“ unterstreicht, dass Persil mehr ist als nur ein Waschmittel. Es steht für Vertrauen, Beständigkeit und die enge Verbindung zur Marke, die Menschen in ihrem Alltag begleitet.

Über die BRAND SLAM-Vortragsreihe

„BRAND SLAM – Lectures für Werbung und User Experience“ steht unter dem Thema „Marken und Markenführung“.

Im Rahmen dieser Reihe halten nationale und internationale Marken-Expert*innen aus Praxis und Wissenschaft Vorträge für Studierende. Dabei werden Marken, deren Entwicklung und Zukunft aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Branchen interdisziplinär betrachtet. Moderiert wird die Veranstaltung von Harald Wimmer, Studiengangsleiter des Masterstudiums Digital Marketing & Kommunikation, und Claudia Schildbeck, Teamleiterin Admin und Organisation.

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