Das Curriculum der Zukunft gestalten
Nachbericht zum 13. Tag der Lehre an der FH St. Pölten
Rund 160 Hochschullehrende und -forschende aus dem gesamten DACH-Raum trafen sich diese Woche zum 13. Tag der Lehre an der Fachhochschule St. Pölten. Das Thema der diesjährigen Hochschuldidaktik-Konferenz lautete: „Innovative Lehrveranstaltungsformate. Das Curriculum der Zukunft gestalten!“.
Neue Technologien, gesellschaftlicher Wandel und sich verändernde Anforderungen des Arbeitsmarkts erfordern auch von Hochschulen größtmögliche Flexibilität und eine stetige Weiterentwicklung. Die Gestaltung eines zukunftsfähigen Curriculums ist eine zentrale Aufgabe von Bildungseinrichtungen. Der Tag der Lehre 2024 der FH St. Pölten widmete sich zwei Tage lang diesem Thema und präsentierte Best Practices innovativer Lehrveranstaltungsformate.
Internationaler Austausch
„Hochschulen müssen innovative Lehrveranstaltungsformate entwickeln, um Studierenden die erforderlichen Fähigkeiten und Kompetenzen zu vermitteln, die sie in einer sich rasch verändernden Arbeitswelt benötigen. Der Tag der Lehre ermöglichte den internationalen Austausch zu Erfolgsgeschichten, Herausforderungen und Hürden in der Gestaltung und Entwicklung zukunftsfähiger Curricula“, so Josef Weißenböck, Fachverantwortlicher für Hochschuldidaktik an der FH St. Pölten und hauptverantwortlich für die Planung und Organisation der Tagung.
Vielfältige Formate: Vorträge, Round Tables, Workshops
Die Keynotes der Veranstaltung hielten Marco Kalz von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zum Thema „Transfer and problem-solving as alternative futures for teaching in higher education“ und Isabell Grundschober von der Universität für Weiterbildung Krems zu "Learner-centered education: Empty buzzword or game changer for the future of higher education?". Dabei diskutierten die Teilnehmer*innen multiperspektivisch über den Begriff der Zukunftskompetenzen. Der Fokus dieser Diskussion waren die Fragen, ob wir bzw. die Studierenden diese Kompetenzen nicht bereits jetzt benötigen und ob Schlüsselkompetenzen durch Praxistransfer vermittelt werden können. Studierendenzentrierung ist als Lösung vorgeschlagen worden, um den Abstand zwischen Lehren und Lernen zu überwinden.
Die unterschiedlichen Formate wie etwa Präsentationen, ein Round Table, eine Vernissage sowie mehrere Hands-on-Workshops sorgten für ein abwechslungsreiches Programm. Die Konferenzteilnehmenden konnten aus vier verschiedenen Tracks wählen: zukunftsfähige Curriculumentwicklung, innovative Lehr-/Lernformate, Schlüsselkompetenzen der Zukunft und Lehrkompetenzen der Zukunft.
Individuelle Studienwege ermöglichen
Vertreter*innen der FH St. Pölten präsentierten aktuelle Angebote, wie beispielsweise das I Living Lab im Rahmen der European University Allianz E³UDRES², das Lehrenden und Studierenden die Möglichkeit bietet, auf neuartige Weise in länderübergreifenden Teams zusammenzuarbeiten und Lösungen für reale Herausforderungen zu finden. Christina Tanzer vom „Service- und Kompetenzzentrum für Lehr-Lernentwicklung und Bildungsangebote“ (LEARN) der FH St. Pölten stellte zudem die verschiedenen Wahlpflichtfächer als „Window of Opportunity“ vor.
„Eine zentrale Strategie unserer Curriculumsentwicklung ist die Implementierung von fachübergreifenden Bildungsangeboten. Interdisziplinäre Lehr- und Lernformate und Internationalisierungskonzepte eröffnen grenzüberschreitende Perspektiven. Curriculare Freiräume machen darüber hinaus individuelle Studienwege möglich und folgen einem Bildungsgedanken über die Berufsausbildung hinaus“, erklärt Lisa David, Leiterin von LEARN, dem Service- und Kompetenzzentrum für Lehr-/Lernentwicklung und Bildungsangebote der FH St. Pölten.
Über den Tag der Lehre
Der Tag der Lehre ist eine jährliche hochschuldidaktische Tagung an der FH St. Pölten und gleichzeitig die größte hausinterne Weiterbildungsveranstaltung rund um innovatives Lehren, Lernen und Prüfen.
Dr. Lisa David
LeiterinService- und Kompetenzzentrum für Lehr-/Lernentwicklung und Bildungsangebote (LEARN)