Daten für kreislauffähige Elektronikprodukte
Wie ein Digitaler Produktpass (DPP) für eine zirkuläre und ökologisch nachhaltige Produktkonfiguration und Geschäftsprozesse genutzt werden kann
Eine datengesteuerte Produktkonfiguration ist für die Ökologisierung der Industrie von zentraler Bedeutung. Sie ermöglicht die effiziente Herstellung verschiedenster Produkte unter Einhaltung neuer gesetzlicher Vorschriften. Zusätzlich erhöhen sich dadurch Produktsicherheit und Umweltfreundlichkeit über den gesamten Produktionszyklus hinweg.
„Die effektive Integration und Verwaltung von Umweltdaten Dritter zu Rohmaterialien, Zusammensetzung und Herstellung der Produkte ist zudem eine Grundvoraussetzung, um eine Kreislaufwirtschaft und davon inspirierte Geschäftsmodelle zu etablieren.“, erklärt Tassilo Pellegrini, Co-Leiter des Instituts für Innovationssysteme und Leiter des neuen Projekts ECO-TCO.
Daten nutzen, um die Umweltauswirkungen eines Produkts reduzieren
Das Projekt ECO-TCO untersucht, wie Daten aus einem Digitalen Produktpass (DPP) für zirkuläre und ökologisch nachhaltige Elektronikprodukte genutzt werden können. Ziel ist es, die Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts zu reduzieren.
„Wir betrachten das Thema aus der Perspektive des Total Cost of Ownership (TCO). Dies ermöglicht den Nutzer*innen, Produkte nach Umwelt- (Environmental), sozialen (Social) und Aspekten der Unternehmensführung (Governance) – kurz deren ESG-Performance – zu vergleichen und unter Berücksichtigung von Compliance-Fragen (d. h. Fragen zur Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und internen Richtlinien) die beste Produktvariante auszuwählen“, beschreibt Tassilo Pellegrini eine Kernmotivation des Projekts.
Digitaler Produktpass als Datengrundlage für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft
Die Möglichkeiten, die eine datenbasierte Produktkonfiguration bietet, sind sehr gut mit jenen Zielen vereinbar, welche die Europäische Union mit der Einführung eines Digitalen Produktpasses (DPP) verfolgt. Dieser dokumentiert umweltbezogene Produktinformationen, gewährt Einsicht in die Lieferkette und die Herkunft von Produktbestandteilen und erlaubt es Behörden, Erzeugern und Verbrauchern*innen auf diese Daten zuzugreifen und sie auszutauschen. Der DPP soll zudem mehr Transparenz schaffen und bildet die Datengrundlage für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft.
„Mit dem Projekt ECO-TCO untersuchen wir Möglichkeiten Daten aus einem Digitalen Produktpass wirtschaftlich nutzbar zu machen und das Prinzip der Nachhaltigkeit zu einem Fundament zukünftiger Geschäftsmodelle in der Elektronikindustrie zu machen“, resümiert Tassilo Pellegrini.
Partner*innen und Förderung
Das Projekt ECO-TCO wird in Kooperation mit Siemens AG Österreich und der Rechtsanwaltskanzlei Höhne, In der Maur & Partner umgesetzt und durch die FFG (Digitale Technologien 2023: Mit Regulierung und Souveränität zur Innovation) gefördert.