Datenvisualisierung in der Schule lernen
Ein Forschungsprojekt an der FH St. Pölten fördert das Verständnis für Datenvisualisierungen
Das von der Fachhochschule St. Pölten geleitete Forschungsprojekt Vis4Schools entwickelt Methoden, mit denen Lehrkräfte Kompetenzen für den Umgang mit und die Visualisierung von Daten leichter vermitteln können sollen.
Im Rahmen des Projekts entsteht auch ein Werkzeug für das Erstellen von Lernmaterialien. Interessierte Klassen und Lehrer*innen können sich noch beteiligen.
Visuelle Fähigkeiten schulen
Visualisierungen verwandeln Daten in eine grafische Darstellungsform. Die einzelnen Schritte solcher Transformationen sollten Betrachter*innen nachvollziehbar sein, damit sie die Darstellungen rekonstruieren, entschlüsseln und fundierte Schlussfolgerungen über die zugrunde liegenden Daten ziehen können.
„Obwohl der Mensch ein visuelles Wesen ist und er sich deshalb sich mit visuellen Informationen leichter tut als mit anderen Arten der Datendarstellung, müssen die Fertigkeiten zum Erstellen, Lesen und Interpretieren von Visualisierungen erworben und geschult werden“, sagt Wolfgang Aigner, Leiter des Projekts am Institut für Creative\Media/Technologies.
Die notwendigen Fertigkeiten werden laut Aigner jedoch in der Regel nicht während der Schulausbildung gelehrt und gelernt. Viele Anwender*innen haben daher Schwierigkeiten, mit visuellen Darstellungen zu arbeiten und wichtige Informationen über die Daten, auf denen sie aufbauen, zu ermitteln.
Gestalten von Lernmaterialien
Das Forschungsprojekt untersucht, wie digitale Lernmaterialien gestaltet sein müssen und welche pädagogischen Methoden es braucht, um die „Visual Literacy“ (d. h. das Erstellen und Interpretieren von Datenvisualisierungen) in der Schulbildung zu verbessern.
„Wir setzen dabei auf sogenannte Visualisierungsgrammatiken, die den Prozess der visuellen Abbildung und Datentransformation formal beschreiben und das (halb-)automatische Erstellen von Lernmaterialien ermöglichen“, erklärt Aigner.
Durch die Einbindung unserer Lernmaterialien in den Unterrichtsalltag kann die Visualisierungskompetenz der Schüler*innen deutlich verbessert werden. Im Projekt entstehen ein technisches Grundgerüst und Richtlinien für das Design und die Integration von Lernmaterialien in den Unterricht. Davon sollen Lehrer*innen, Bildungseinrichtungen und Schüler*innen profitieren.
Schulklassen und Lehrer*innen gesucht
Derzeit befindet sich das Projekt in der Analysephase. In den nächsten Monaten führt das Projektteam Interviews mit Lehrer*innen und Schüler*innen durch, um die Anforderungen zu erheben. Interessierte Schulen, Klassen und Lehrer*innen werden noch gesucht. Kontakt: Wolfgang Aigner, wolfgang.aigner@fhstp.ac.at.
Am Projekt beteiligt sind die Österreichische Computer Gesellschaft (OCG) und die tschechische Universität Masaryk.