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Digitale Produktdaten für mehr Nachhaltigkeit

Wie digitale Produktpässe in die Praxis kommen und zu mehr Nachhaltigkeit beitragen

Die Fachhochschule St. Pölten erforscht in einer Reihe von Projekten, wie digitale Produktpässe umgesetzt werden können und welche Nachhaltigkeitseffekte sie haben. Die Projekte widmen sich den Bereichen Kunststoff, Elektronik oder Lebensmittel.

Digitale Produktpässe bilden die Datengrundlage für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Durch sie können Produkte über die gesamte Lieferkette nachverfolgt werden. Das führt zu mehr Produktsicherheit, macht die Herstellung effizienter und reduziert Umweltbelastungen.

„Die effektive Integration und Verwaltung von Umweltdaten zu Rohmaterialien, Zusammensetzung und Herstellung der Produkte ist eine Grundvoraussetzung, um eine Kreislaufwirtschaft und davon inspirierte Geschäftsmodelle zu etablieren“, sagt Tassilo Pellegrini, Co-Leiter des Institute for Innovation Systems der FH St. Pölten, das sich mit dem Thema beschäftigt.

Nachhaltiges Geschäftsmodell für die Elektroindustrie

Im Projekt ECO-TCO etwa untersucht Pellegrini gemeinsam mit Siemens, wie Daten aus einem digitalen Produktpass für zirkuläre und ökologisch nachhaltige Elektronikprodukte und für den Vergleich der Lebenszykluskosten für unterschiedliche Produktvarianten genutzt werden können.

„Mit dem Projekt untersuchen wir Möglichkeiten, Daten aus einem digitalen Produktpass wirtschaftlich nutzbar zu machen und das Prinzip der Nachhaltigkeit zu einem Fundament zukünftiger Geschäftsmodelle in der Elektronikindustrie zu machen“, resümiert Tassilo Pellegrini. Partner im Projekt ist die Rechtsanwaltskanzlei „Höhne, In der Maur & Partner“.

Besseres Recycling von Kunststoff

Die Studie DPP4PLASTICS der FH St. Pölten untersucht die technischen, rechtlichen und organisatorischen Implikationen eines digitalen Produktpasses für kunststofferzeugende und -verarbeitende Unternehmen.

Um den Wandel hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft voranzutreiben, benötigen Entsorger*innen und abfallverarbeitende Unternehmen genaue Informationen über die Art und Zusammensetzung des jeweiligen Kunststoffs. Auf diese Weise kann die Verarbeitung zu hochwertigen recycelten Kunststoffabfällen führen, die mit Neuware konkurrenzfähig sind.

Dies erfordert neben sauber getrennten Materialströmen, recyceltes Plastik in ausreichender Menge und Qualität zu einem angemessenen Marktpreis. Nur so können die gesetzlich vorgeschriebenen Recycling-Quoten erfüllt werden und Rezyklate als Alternativen für Primärstoffe konkurrenzfähig werden.

Die FH St. Pölten führt das Projekt in Kooperation mit dem TCKT – Transfercenter für Kunststofftechnik sowie der Rechtsanwaltskanzlei „Höhne, In der Maur & Partner“ durch.

Digitaler Produktpass für die Sojabohne

Zudem koordiniert die FH St. Pölten ein Forschungsprojekt, das einen Prototypen für einen digitalen Produktpass für Lebensmittel-Lieferketten am Beispiel von Sojabohnen entwickelt.

„Bei der praktischen Umsetzung eines digitalen Produktpasses sind mehrere Hürden zu überwinden. Zum einen ist die Komplexität der Lieferketten herausfordernd, zum anderen muss sichergestellt werden, dass die verschiedenen technischen Systeme und Organisationen miteinander kommunizieren können“, sagt Alexandra Anderluh vom Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung der FH St. Pölten, die das Projekt leitet.

Projekt ECO-TCO

Das Projekt ECO-TCO wird von der FFG im Programm „Digitale Technologien 2023“ gefördert. Partner sind die Siemens AG Österreich und „Höhne, In der Maur & Partner Rechtsanwälte“.

Projekt DPP4PLASTICS

Das Projekt DPP4PLASTICS wird von der FFG im Programm „Digitale Technologien 2023“, gefördert. Partner sind das Transfercenter für Kunststofftechnik und die Rechtsanwaltskanzlei „Höhne, In der Maur & Partner“

Projekt DPP4FOOD – Digitaler Produktpass für die Lebensmittelindustrie

Das Projekt DPP4FOOD wird von der Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich GFF gefördert. Partner sind: Sojarei Vollwertkost GmbH, Bio Agrar Service, Biogast und FH Campus Wien.

Projekt DPP4ALL

Im bereits abgeschlossenen Projekt DPP4ALL erhob das Institute for Innovation Systems der FH St. Pölten die technischen, rechtlichen und organisationalen Anforderungen an einen Digitalen Produktpass. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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FH-Prof. Mag. Dr. Pellegrini Tassilo

FH-Prof. Mag. Dr. Tassilo Pellegrini

Institutsleiter Institute for Innovation Systems Department Digital Business und Innovation
Dr. Anderluh Alexandra

Dr. Alexandra Anderluh

Senior Researcher Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung Department Bahntechnologie und Mobilität
Mag. Hammer Mark

Mag. Mark Hammer

Fachverantwortlicher Presse
Marketing und Unternehmenskommunikation