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Expert Talks: Nachhaltigkeitsmanagement mit Erfolg

Die Interviewserie rund um Nachhaltigkeit, Management, Digitalisierung und Innovation

Pamela Nolz ist Senior Researcher am Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung des Departments Bahntechnologie und Mobilität an der FH St. Pölten
Copyright: Christoph Böhm

In dieser Talkreihe geben Expert*innen spannende Insights in erfolgreiches Nachhaltigkeitsmanagement.

Pamela Nolz im Interview

„Das Verständnis komplexer Zusammenhänge, die Fähigkeit Wesentliches herauszufiltern und die Beharrlichkeit eine Vision zu verfolgen, ermöglichen Karrierewege in vielen unterschiedlichen Disziplinen, wie auch in „Green Jobs“.“

Pamela Nolz ist Senior Researcher am Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung des Departments Bahntechnologie und Mobilität an der Fachhochschule St. Pölten. Im Interview spricht sie über Verbesserungsmöglichkeiten im betrieblichen Mobilitätsmanagement, das Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Forschungsprojekt comfort:zone und die positiven Einflüsse nachhaltiger Mobilität auf die Kreislaufwirtschaft.

Nachhaltige Mobilität ist einer der wichtigsten Bausteine im Kampf gegen die Klimakrise. Welche Maßnahmen würden Sie Unternehmen empfehlen, die ihr betriebliches Mobilitätsmanagement verbessern möchten?

Ganz nach dem Leitsatz „Vermeiden – Verlagern – Verbessern“ würde ich damit beginnen, Daten zu erheben, Mobilitätsmuster zu überdenken und wo nicht unbedingt erforderlich, Fahrten vermeiden. Dies ist etwa durch eine effiziente (Touren-)Planung möglich, indem Fahrten gebündelt werden und Umwege sowie unnötige Strecken reduziert werden. Der nächste Schritt wäre die Verlagerung der erforderlichen Wege auf umweltfreundliche Alternativen, wie etwa öffentliche Verkehrsmittel, Bahn, (Lasten-)Fahrräder, etc. Sollte weder Vermeiden noch Verlagern möglich sein, bietet sich als weitere Option die Nutzung verbesserter Technologien an, um Verkehr ressourcenschonender zu gestalten.

Welche Qualifikationen müssen Berufseinsteiger*innen mitbringen um in „Green Jobs“ tätig zu sein? Welche Karrieremöglichkeiten ergeben sich daraus?

Das Verständnis komplexer Zusammenhänge, die Fähigkeit Wesentliches herauszufiltern und die Beharrlichkeit eine Vision zu verfolgen, ermöglichen Karrierewege in vielen unterschiedlichen Disziplinen, wie auch in „Green Jobs“.

Stichwort „Grüne Innovationen“: Sie leiten das Forschungsprojekt comfort:zone an der FH St. Pölten. Dieses unterstützt ein zukunftsfittes, inklusives und Nutzer*innen-zentriertes Mobilitätsystem, welches die Wende hin zu aktiver und nachhaltiger Mobilität vorantreibt. Welche Rolle spielt die Digitalisierung im Rahmen des Projekts?

Im Rahmen des Projekts wird eine Handy-App entwickelt, die als Unterstützung dient, um einerseits Bürger*innen zu vernetzen und andererseits Daten auf einfache Weise zu erfassen und darzustellen. In diesem Prozess hilft die Digitalisierung dabei, Schwachstellen im Mobilitätssystem zu erheben und aufzuzeigen, mit dem Ziel, aktive Mobilität (z.B. zu Fuß gehen, Radfahren) zu unterstützen. In einem weiteren Schritt soll die App auch alternative Wege für die Nutzer*innen auf einer digitalen Karte vorschlagen. Dadurch können Hindernisse sowohl kurzfristig vermieden werden als auch langfristig (durch gemeinsame Lösungsfindung mit Entscheidungsträger*innen) behoben werden, um mehr Menschen zu aktiver und nachhaltiger Mobilität zu bewegen.

Welchen Stellenwert besitzt eine nachhaltige Mobilität in der Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft?

Mobilität bzw. Transport ist nötig, um Personen und Waren zur richtigen Zeit zum richtigen Ort zu bringen. In der Kreislaufwirtschaft geht es insbesondere darum, Ressourcen effizient zu nutzen und sinnvoll einzusetzen. In der Mobilität betrifft dies die notwendige Infrastruktur, die Produktion der Transportmittel, deren langfristigen Einsatz und letztlich die Verwertung am Ende der Nutzungsdauer. Durch eine Optimierung der genannten Prozesse können positive Effekte für Umwelt und Gesellschaft erzielt werden und maßgeblich zur Kreislaufwirtschaft beitragen.

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