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Medienregulierung im permanenten Wandel

Experteneinblicke von Wolfgang Struber: ein Vortrag über Vielfalt, Digitalisierung und die Zukunft der österreichischen Medienlandschaft

Wolfgang Struber
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Von Katrin Wallner

Wolfgang Struber, seit Mitte 2022 Geschäftsführer des Fachbereichs Medien der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH, begeisterte in einem Gastvortrag die Studierenden im 2. Fachsemester des Bachelor-Studiengangs Medienmanagement an der FH St. Pölten. Er teilte seine Erfahrungen, stand den Teilnehmenden für Fragen zur Verfügung und lud zur gemeinsamen Diskussion über die Zukunft der Medienbranche ein.

"Nach 22 Jahren in der österreichischen Radiobranche war für mich klar – vor dem 50. Lebensjahr möchte ich noch etwas anderes machen und die Medienbranche weiter positiv mitgestalten. Daher habe ich mich auf die Stelle des Geschäftsführers Fachbereich Medien der RTR-GmbH beworben", so Struber.

Die Veranstaltung, organisiert im Rahmen der Lehrveranstaltung "Ökonomie und Vielfalt dualer Mediensysteme" unter der Leitung von Dr. Jan Krone, bot für die Studierenden spannende Einblicke in die Medienregulierung und -entwicklung.

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RTR-GmbH/Fachbereich Medien – was ist das eigentlich?

Der Fachbereich Medien der RTR-GmbH – die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Rundfunkmärkte – ist kurzgesagt eine entscheidende Institution in Österreichs elektronischem Mediensystem, die sich für Vielfalt, fairen Wettbewerb und Fortschritt im Bereich der elektronischen Medien sowie Medienkompetenzvermittlung einsetzt. Die Betonung liegt auf der Förderung von Modernität und der digitalen Entwicklung der Medienlandschaft, die sich u.a. durch messbare Erfolgsfaktoren der digitalen Transformation auszeichnen.

Als Geschäftsführer des Fachbereichs Medien der RTR-GmbH sei Anliegen und Erwartung, die Medienlandschaft aktiv mitzugestalten und eine medienkompetente Bevölkerung zu fördern, um den Herausforderungen des digitalen Zeitalters effektiv zu begegnen.

Hinter den Kulissen – der Arbeitsalltag von Wolfgang Struber

Wolfgang Struber ist in seinem Tätigkeitsbereich vielseitig aktiv. Die RTR ist Geschäftsapparat der KommAustria. Neben dem regelmäßigen Austausch mit ihren Mitgliedern pflegt Struber einen engen Dialog mit Partnerbehörden aus dem europäischen Ausland, mit dem ORF, Verbänden und Stakeholdern.

Darüber hinaus nimmt er und das gesamte Team des Fachbereiches an regelmäßigen Meetings, Symposien zur internen und externen technologischen Weiterbildung teil. Sein den Studierenden anhand einer fiktiven Woche aus dem Alltag des Geschäftsführers des Fachbereichs Medien der RTR-GmbH demonstrierter Terminkalender enthält daneben aber auch repräsentative Termine wie Preisverleihungen und Einweihungen sowie Vor-Ort-Besuche bei Lizenziaten im gesamten Bundesgebiet.

"Wie bewältigen Sie die Herausforderung, mit einer solch kurzen Taktung zwischen einer Vielzahl von Themen umzugehen? Entsteht dadurch nicht ein erhebliches Maß an Stress?", fragte sich Lehrveranstaltungsleiter Dr. Jan Krone.

Struber: "Jein, im Grunde genommen versuchen wir die Dinge proaktiv zu planen. Ich betreibe viel Sport und habe zwei kleine Kinder. Trotz des strikten Zeitplans empfinde ich dabei keine Belastung, da ich meine Arbeit gerne mache und ein tolles Team um mich habe, bestehend aus Leitenden verschiedener Abteilungen, die mir dabei helfen, den Überblick zu behalten und die Zeit effektiv zu nutzen."

Er betonte auch die Bedeutung der wechselseitigen Kommunikation in der gesamten Stakeholder-Szene der Medienbranche, die ein zentraler Bestandteil seines Arbeitsalltags darstelle.

Die Medienlandschaft im Wandel

Künstliche Intelligenz sei auch in Strubers Arbeitswelt ein besonders präsentes Thema. Er betonte in diesem Zusammenhang das notwendige kollegiale Miteinander mit dem Geschäftsführer des Fachbereiches Telekommunikation und Post, hier vor allem im Aufbau der gemeinsamen Zuständigkeit für die KI-Servicestelle auf Basis des EU AI Acts.

Im Laufe der Diskussion mit den Studierenden hob er zudem die Unterschiede zu den internationalen Playern hervor, wo die KI-Regulierung weniger stark ausgeprägt ist und Skaleneffekte eine große Rolle spielen. In Österreich herrscht im Vergleich dazu eine herausfordernde wirtschaftliche Situation in den Sektoren Werbevermarktung und Abonnements für digital operierende Medienunternehmen, und Struber setzt sich aktiv dafür ein, Medienvielfalt und Wettbewerb in Bereichen wie Film und digitale Transformation zu fördern.

Abschließend unterstrich Wolfgang Struber die Ausbildung an der FH St. Pölten im Studiengang Medienmanagement und betonte die Wichtigkeit des gegenseitigen Austauschs zwischen Praxis und Lehre für eine erfolgreiche Begleitung der zunehmend digitalisierten österreichischen Medienbranche.

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FH-Prof. Dr. Krone Jan

FH-Prof. Dr. Jan Krone

FH-Dozent Department Medien und Digitale Technologien