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"Medientechnik hat alles richtig gemacht."

Alle machen Karriere: Die FH St. Pölten lud in diesem Jahr erneut Absolvent*innen des Studiengangs Medientechnik zum Gespräch mit Studierenden

"Wenn ich unsere Alumni hier sehe, denke ich mir: Medientechnik hat alles richtig gemacht." Mit diesen Worten eröffnete Rosa von Suess, Studiengangsleiterin des Bachelors Medientechnik, die Podiumsdiskussion "Alle machen Karriere", ein seit nun mehreren Jahren etabliertes Format, das Studierende mit erfolgreichen Absolvent*innen zusammenbringt.

Auch heuer war es exklusiver Programmpunkt bei der im Herbst am Campus stattfindenden karriere.netzwerk mit zahlreichen ausstellenden (Medien-)Unternehmen, wie Joyn, Laola1, ORF, ORS, Riedel Communications, Sky und vielen anderen.

Erfolgreiche Alumni erzählen

Bei "Alle machen Karriere" erzählen Absolvent*innen des Bachelor-Studiengangs Medientechnik von ihrer Zeit an der FH, ihren Erfahrungen bei der Praktikumssuche, den ersten Jobs und ihren individuellen Karrierewegen. "Solche Formate sind die perfekte Gelegenheit, um etwas genauer in die Branche hineinzublicken und mit erfolgreichen Alumni ins Gespräch zu kommen", sagt Rosa von Suess.

Ein großes Dankeschön für's Dabeisein, Erzählen und Mitdiskutieren gilt unseren vier Alumni, die heuer am Podium Platz genommen haben: 

  • Natalie Ramler | Film- und Videoeditorin, Sky Österreich
  • Emil Scheichenbauer | Freelance Filmmaker, zehnzwanzig
  • Carina Skladal | Division Manager, UX/UI EBCONT
  • Michael Salomon | Chief Executive Officer, frames.virtual

Moderiert haben Alexandra Rittmannsberger, Alumni und Career Center, und Cajetan GrillAssistent Lehre und Forschung und selbst Medientechnik-Absolvent.

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Ob es der Wunsch war, später vor allem kreativ im Bereich Medien und digitale Technologien tätig zu werden oder eher das Technische dahinter zu beherrschen – die Alumni erzählten den anwesenden Studierenden offen und sehr anschaulich davon, was sie zum Studium motiviert hat und welche Bereiche sie besonders begeistert haben. Oder was sie anfangs auch kritisch gesehen haben: "Ich habe das breite Studium am Anfang nicht so wertgeschätzt", sagt Natalie Ramler. "Dann kam der Reality Check – ah, jetzt muss ich meine eigenen Sachen mischen. Wie ist das gegangen? Worauf muss ich achten? Dann war es schon gut, dass ich die Grundlagen gelernt habe. Denn es kommt später niemand, der einem zeigt, wie man das dann macht."

"In der Filmbranche haben viele keinen Abschluss", ergänzt Emil Scheichenbauer. "Ich habe das jetzt studiert und ich habe Grundlagen, die andere nicht haben, die nur in der Praxis unterwegs sind."

Nachgefragt: Fachliches Know-how & Soft Skills

Oft unterschätzt: Neben dem fachlichen Know-how sind die im Studium erlernten Soft Skills wie Kommunikations- und Präsentationskompetenzen sowie Kritikfähigkeit sehr wichtig in der Branche.

"Im Designbereich muss man gewappnet sein, wenn nicht so gutes Feedback kommt", erzählt Carina Skladal von ihren Erfahrungen. "Das habe ich im Studium gelernt, dass ich meine Sachen vorstelle und mit Kritik umgehe. Auch den Kontakt mit Kund*innen direkt, zu verstehen, was die wollen, den Input zu filtern, dass am Ende ein gutes Produkt herauskommt, das habe ich gelernt." Auch die Möglichkeit, sich mit Kolleg*innen aus der Branche auf Augenhöhe austauschen zu können und tatsächlich zu verstehen, was die anderen tun und was dahinter steckt, sei  "das Wertvollste an dem breiten Studium, das man hier bekommt."

"Man muss loslassen und den Profis vertrauen, mit denen man später arbeitet. Das war eine wichtige Lektion, das Heft abzugeben und den anderen zu vertrauen. So entsteht das beste Produkt", sagt Michael Salomon. "An der FH lernt man, dass man eine gewisse Rolle einnimmt und mit anderen Leuten zusammenarbeitet."

"Die kommen aus der Praxis."

Vor allem den projektbezogenen Unterricht und die Praxiserfahrung wissen unsere Alumni sehr zu schätzen. "Grundsätzlich ist der Marktwert von FH-Studierenden sehr hoch, die Firmen sagen: ah, die kommen aus der Praxis, die haben schon Projekte gemacht", erzählt Natalie Ramler. Michael Salomon ergänzt: "Was ich als Arbeitgeber sehen will: Ich weiß, welche Projekte ihr macht, ich möchte aber auch alle anderen kreativen Projekte sehen – ich will hören, dass für irgendetwas eine Passion da ist."

Ein Gefühl dafür, in welchem Bereich man später arbeiten möchte und in welchem nicht, bekomme man im Praktikum. Bei der Suche nach einem Platz solle man sich nicht entmutigen lassen, manche Firmen würden einfach nicht ausschreiben und trotzdem Plätze anbieten. Der Tipp unserer Alumni daher: Einfach anschreiben und auch Rückschläge wegstecken. Michael Salomon sagt dazu: "Auch wenn der erste Praktikumsplatz nicht euren Vorstellungen entspricht: bleibt dran. Durch Glück und Zufall kommt man dort hin, wo man sich wohlfühlt, und man wächst dort automatisch."

"Was braucht mein Job von mir?"

Emil Scheichenbauer kennt die Bedenken nach dem Abschluss: "Man hat Unsicherheiten, in eine Firma zu gehen, weil dort ja professionell gearbeitet wird. Man lernt die meisten Sachen vor Ort, es ist wichtig, sich dort dann reinzuhauen und sich zu fragen, was wird gebraucht? Was braucht die Branche, was braucht mein Job von mir? Welche Lücke kann ich füllen?"

Generell sei es nicht immer leicht, gleich nach dem Studium voll durchzustarten. Natalie Ramler hat sich nach dem Abschluss gefragt: "Ich bin mit dem Studium fertig. Und wen schreibe ich jetzt an?" Sie rät, zuerst bei kleineren Firmen anzufangen, dort mache man viele Stationen mit und können dann immer noch entscheiden, wie es weitergeht.

Grundsätzlich sei der Marktwert von FH-Studierenden sehr hoch, was sich im Einstiegsgehalt allerdings nicht sofort widerspiegle: "Mein Einstiegsgehalt war wirklich, wirklich schlecht", sagt Michael Salomon. "Im Nachhinein hat es sich bezahlt gemacht. Wenn du den Drive hast und durchbeißt, kannst du sehr schnell, sehr gut verdienen – du musst immer neue Wege erschließen."

Carina Skladal: "Ich hatte anfangs immer das Gefühl, nicht gut genug zu sein, deshalb war ich mit dem Kollektiv zufrieden. Wenn ich mehr verlangt hätte, hätten sie sicher mehr bezahlt." Sie rät zu mehr Selbstvertrauen: "Ihr bringt ein Skillset mit, nicht scheuen, einen gerechten Verdienst zu verlangen, gern was versuchen und riskieren."

Emil Scheichenbauer ergänzt: "Man ist schambehaftet, dass man Geld haben will. Aber es ist extrem wichtig, seinen Wert zu kennen. Die Leute in der Kreativbranche sind nicht die Wirtschaftsbrains – die verhandeln nicht gern über ihr Gehalt." Hier raten die Alumni, sich mit Kolleg*innen in der Branche auszutauschen, dann bekomme man ein Gespür dafür, wo man ansetzen kann.

Zeit an der FH genießen & nutzen

"Auch wenn ich wie eure Oma klinge", sagt Carina Skladal, "genießt die Zeit und habt Spaß, besser wird es nicht mehr – genießt die Partys, die Freizeit und die Projekte nebenbei, die man liebt." Auch Emil Scheichenbauer rät den Studierenden, ihre Zeit hier zu auszukosten, aber auch zu nutzen: "Man hat so viele Ressourcen, Möglichkeiten, coole Leute, mit denen man Sachen machen kann."

"Ja, nutzt das Equipment", so Natalie Ramler. "Draußen musst du es kaufen, wenn du es ausprobieren willst. Pfleg deine Kontakte, die privaten auf jeden Fall, aber auch die zu deinen Studienkolleg*innen. Weil die sind wahrscheinlich in Zukunft deine Kolleg*innen."

"Und ignoriert das Imposter-Syndrom – hört nicht auf die innere Stimme. Ihr seid nicht durch Glück hier, sondern weil ihr es euch erarbeitet habt", sagt Michael Salomon.

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FH-Prof. Mag. Dr. von Suess Rosa

FH-Prof. Mag. Dr. Rosa von Suess

Studiengangsleiterin Medientechnik (BA) FH-Dozentin Lehrgangsleiterin Film, TV und Media - Creation and Distribution (MA) Department Medien und Digitale Technologien Leiterin Ausbildungsfernsehen c-tv
Rittmannsberger Alexandra, BA MA

Alexandra Rittmannsberger , BA MA

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