Ministerkonferenz zum europäischen Hochschulraum
FH-Geschäftsführer Hannes Raffaseder leitete EURASHE-Delegation
Am 29. und 30. Mai fand in Tirana die Ministerkonferenz zur European Higher Education Area (EHEA) statt. Im Zentrum stand das 25-Jahre-Jubiläum des Bologna-Prozesses. Die Konferenz stellt die Weichen für die Weiterentwicklung des Europäischen Hochschulraums für die kommenden 3 Jahre. Anwesend waren zahlreiche Minister*innen und hochrangige Delegationen von allen EHEA-Mitgliedern sowie von der EU-Kommission.
FH-Geschäftsführer Hannes Raffaseder leitete die Delegation von EURASHE, der European Association of Institutions in Higher Education, die die Stimme der angewandten Hochschulen vertrat. EURASHE zählt neben weiteren europäischen Verbänden zu den „Consultative Members“, die die Mitgliedstaaten bei der Weiterentwicklung des Bologna-Prozesses beraten.
Kommuniqué für die Werte der tertiären Bildung
Die Delegationen verabschiedeten bei der Tagung das „Tirana-Communiqué“. Es betont vor allem die große Bedeutung der „Fundamental Values in Higher Education“: Freiheit der Wissenschaft, Einbindung von Studierenden und Mitarbeiter*innen, öffentliche Verantwortung für Hochschulen, Verantwortung der Hochschulen für die Gesellschaft.
Zudem hebt es hervor, dass die Bemühungen zur Schaffung eines integrierten, innovativen, wettbewerbsfähigen und auf gesellschaftliche Bedürfnisse reagierenden europäischen Hochschulraums verstärkt werden müssen. Darüber hinaus sollten die bestehenden Tools und Richtlinien des Bologna-Prozesses vollständig umgesetzt und zukunftsorientiert weiterentwickelt werden.
Position von EURASHE
In Statement von EURASHE wies Hannes Raffaseder vor allem auf folgende wichtige Punkte hin:
- Der Erfolg des Bologna-Prozesse ist unumstritten. Er hat nicht nur die Mobilität von Studierenden und Lehrenden in einem großen Umfang ermöglicht, sondern das gesamte Hochschulsystem transformiert bzw. modernisiert und zu einer umfassenden Qualitätsentwicklung beigetragen.
- EURASHE bedauert, dass berufs- bzw. praxisorientierte Hochschullehre nicht explizit erwähnt wird, obwohl das der wichtigste Schlüssel für eine grüne und digitale Transformation wäre und die Lehre in diesem Sektor mit Short-cycle Programmes, Micro-Credentials und Flexible Learning Paths wesentlich zum Re- und Up-Skilling und zum lebenslangen Lernen beiträgt.
- Es sind neue Impulse für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung notwendig. Die European Universities Initiative, die vor Kurzem von der EU-Kommission vorgestellten European Degrees und eine vertiefte Qualitätssicherung von Hochschulen auf europäischer Ebene sind dabei wichtige Initiativen mit großem Potenzial, die rasch umgesetzt werden sollten.
Michal Karpisek, Senior Policy Officer der European University an der FH St. Pölten, und Hannes Raffaseder haben die Gelegenheit auch genutzt, um vor bzw. nach der Konferenz assoziierte Partner*innen von E³UDRES² in Albanien und im Kosovo zu treffen, um die Zusammenarbeit zu konkretisieren.
FH-Prof. Dipl.-Ing. Hannes Raffaseder
Geschäftsführer | Chief Executive Officer (CEO)Ing. Michal Karpíšek , MSc
Senior Policy Officer European UniversityService- und Kompetenzzentrum für Forschung und Kooperation