Neue Stiftungsprofessur für Biomechanik
Fachhochschule St. Pölten erhält Stiftungsprofessur für Angewandte Biomechanik in der Rehabilitationsforschung
Die Stiftungsprofessur verfolgt die Mission, die Versorgung von Patient*innen im Rahmen der Rehabilitation durch den Einsatz von innovativen Technologien wie Virtual Reality und künstlicher Intelligenz zu optimieren und einen wesentlichen Beitrag zur schnelleren und besseren Rehabilitation zu leisten. Die Professur stärkt langfristig den bestehenden Forschungsschwerpunkt Motor Rehabilitation an der FH St. Pölten und die Ausbildung im Bereich der Physiotherapie.
Gangstörungen und andere Bewegungsstörungen sind häufig auftretende Probleme in allen Altersgruppen. Diese wirken sich nicht nur wesentlich auf das Leben der Betroffenen aus, sondern stellen auch eine enorme sozioökonomische Belastung dar. Die quantitative Beurteilung und Diagnose von Bewegungsstörungen ist für die Planung von gezielten und adäquaten Behandlungsstrategien entscheidend.
„Unsere Arbeit und die neue Professur stellen den aktiven und passiven Bewegungsapparat des Menschen in den Fokus sowie alle Aspekte, die die motorische Leistungsfähigkeit beeinträchtigen können, insbesondere orthopädischer, neurologischer und neuro-orthopädischer Natur. Technische Innovationen bieten ein wesentliches Potential, um Herausforderungen in der Rehabilitation entgegenzutreten“, erklärt Brian Horsak, Koordinator des Schwerpunkts Motor Rehabilitation an der FH St. Pölten.
Meilenstein für FH St. Pölten und Standort
„Diese Stiftungsprofessur ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in unserer Entwicklung und auch ein wichtiger Auftrag zur Fortsetzung unserer zukunftsweisenden Forschung zur Optimierung von Bewegungsrehabilitation mit den Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz, Virtual Reality und digitaler Sensorik. Wir sehen sie aber auch als große Auszeichnung für die von unseren Forscher*innen bisher an den Schnittstellen von Gesundheit und Digitalisierung geleistete Pionierarbeit“, sagt Hannes Raffaseder, Chief Research and Innovation Officer der FH St. Pölten.
„Die Stiftungsprofessur ist einerseits ein wichtiges Signal, dass herausragende Forschung auch im Bereich der Fachhochschulen getätigt wird, und gibt uns andererseits die Möglichkeit, den Grundsatz der FH St. Pölten, Forschung und Lehre intensiv zu vernetzen, noch besser umzusetzen“, sagt Andrea Kdolsky, Leiterin des Departments Gesundheit der FH St. Pölten.
„Der Zuschlag zur Stiftungsprofessur für unsere FH zeigt einmal mehr, dass unsere Forscher*innen und Lehrenden in der obersten Liga mitspielen. Ich gratuliere allen Beteiligten zu diesem Erfolg, der den Bildungs- und Forschungsstandort St. Pölten stärkt“, ergänzt FH-Geschäftsführer Gernot Kohl.
Moderne Diagnose und Therapie
Der Einsatz von digitalen Technologien wie Künstlicher Intelligenz, Virtual oder Augmented Reality oder Motion Capturing Technologien zur dreidimensionalen Quantifizierung von Bewegung bietet enormes Potential, um Diagnose und Therapie zu unterstützen und weiterzuentwickeln. Die FH St. Pölten bündelt seit mehreren Jahren ihre Kompetenzen an den Schnittstellen von Rehabilitation und Digitalisierung, hat dazu 2016 einen Schwerpunkt im CDHI – Center for Digital Health Innovation eingerichtet, baut derzeit ein darauf ausgerichtetes Digital Health Lab auf und führt bereits mehrere geförderte Forschungsprojekte mit relevanten Kooperationspartner*innen durch.
Die interdisziplinär an den Schnittstellen von Digitalisierung und Rehabilitationsforschung angesiedelte Stiftungsprofessur baut diesen Schwerpunkt weiter aus und beschäftigt sich dabei vor allem mit folgenden Themenkomplexen:
- personalisierte Medizin in der Rehabilitation,
- Explainable AI,
- Augmented und Virtual Reality
- sowie Osteoarthroseforschung.
Die Stiftungsprofessur soll sicherstellen, dass die zu diesen Themenfeldern an der FH St. Pölten bestehenden personellen und infrastrukturellen Strukturen und Kompetenzen langfristig für die Etablierung des in Österreich einzigartigen Forschungsschwerpunktes „Angewandte Biomechanik in der Rehabilitationsforschung“ auf wissenschaftlich höchstem Niveau in NÖ für Lehre und Forschung verankert werden. Durch die enge Verzahnung von Forschung und Lehre fließen neue Erkenntnisse und Methoden auf kürzestem Weg in die Lehre ein und werden der nächsten Generation von Physiotherapeut*innen vermittelt.
Die Stelle der Stiftungsprofessur und andere Stellen zur Stärkung des entsprechenden Themenschwerpunkts werden demnächst ausgeschrieben. Die Stiftungsprofessur wird vom Land Niederösterreich über die NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB) unterstützt. Sie ist eine von zwei heuer neu vergebenen Stiftungsprofessuren in Niederösterreich.