Neues zum Sustainability Reporting
Bericht zur Fachveranstaltung i2s Future Lab des Institute for Innovation Systems (i2s) der FH St. Pölten
Das i2s Future Lab des Institute for Innovation Systems (i2s) an der FH St. Pölten am 8. November widmete sich dem Thema "Sustainability Reporting – von der Pflicht zur Kür" und warf einen Blick in die Zukunft der Nachhaltigkeitsberichterstattung in Österreich.
Neuer Standard in der Unternehmensberichtserstattung
Mit der Corporate-Sustainability-Reporting-Richtlinie (CSRD) der EU wird Nachhaltigkeitsberichterstattung für rund 2.000 österreichische Unternehmen demnächst zum Thema. Bis 2025 wird der Nachhaltigkeitsbericht für alle Großunternehmen zum verpflichtenden Standard. Ab 2026 werden auch KMUs einen Nachhaltigkeitsbericht legen müssen.
Im Rahmen des zweiten i2s Future Lab widmete sich das Institute for Innovation Systems der FH St. Pölten daher dem Thema "Sustainability Reporting – von der Pflicht zur Kür" und warf einen Blick in die Zukunft der Nachhaltigkeitsberichterstattung in Österreich. Die Veranstaltung zeigte, was Unternehmen von Vorreitern lernen können, wie sich KMUs optimal auf die neuen Reporting-Standards vorbereiten können, welche Qualifikationen Mitarbeiter*innen künftig für eine adäquate Umsetzung brauchen und welche Rolle dabei die Digitalisierung spielt.
Bei der Veranstaltung diskutierten Doris Raßhofer (Unternehmenssprecherin, gugler* Kommunikationshaus Melk), Martin Weishäupl (Geschäftsführender Gesellschafter, brainbows informationsmanagement gmbh) und Eva Milgotin (Sustainability Reporting, Semperit AG).
Fokus auf das Wesentliche legen und Fäden zusammenführen
„Die gute Nachricht: Nachhaltigkeits-Reporting wird künftig für alle großen Unternehmen in Europa zur Pflicht. Die schlechte: Es wird kompliziert. Deshalb wird es trotz aller Vorgaben wichtig sein, den Fokus auf das Wesentliche und das Kerngeschäft zu legen“, erklärt Weishäupl.
„Der European Green Deal ist ein Vorhaben noch nie dagewesenen Ausmaßes, das internationale Kooperation, Koordination und volles Commitment unterschiedlicher Stakeholder*innen fordert. Es wird daher eine wesentliche Kommunikationsaufgabe sein, alle Fäden zusammenzuführen“, sagt Milgotin.
Nachhaltigkeit zur Kultur machen
„Wir befürworten die Berichtspflicht, wenn dadurch à la longue die Geldströme umgelenkt werden und Nicht-Nachhaltiges teuer wird. Die Maxime der Stunde allerdings lautet: Tun! Wir sollten alle Kraft und Ressourcen in die Umsetzung von Klimamaßnahmen setzen statt in Berichtsregularien. Ein guter Nachhaltigkeitsbericht macht noch kein nachhaltiges Unternehmen aus. Erst wenn Nachhaltigkeit zur Kultur wird, weil es ein von allen Mitarbeitern getragener Wert ist, wird eine Organisation authentisch, in sich kongruent und damit glaubhaft“, erklärt Raßhofer.
Neue Rahmenbedingungen
„Mit der Corporate-Sustainability-Reporting-Richtlinie ändern sich aber auch die Rahmenbedingungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung – die Umsetzung eines neuen Standards, die Erstellung eines integrierten und elektronischen Berichts sowie die verpflichtende Prüfung durch Abschlussprüfer werden nicht nur für Unternehmen eine Herausforderung sein“, sagt Monika Kovarova-Simecek, Leiterin des Master Studiengangs Digital Business Communications an der FH St. Pölten und Moderatorin der Veranstaltung.
Institut für den ökologischen und digitalen Wandel
„Unser Institute for Innovation Systems hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle von der Digitalisierung und Ökologisierung betroffenen Akteure durch die bevorstehenden Transformationsprozesse zu begleiten und unterstützt mit Expertise in den Bereichen Green & Digital Strategies, Digital Business & Datenökonomie, Data Driven Marketing & Customer Experience sowie Financial Communications“, sagt Institutsleiterin Susanne Roiser von der FH St. Pölten.
„Das i2s Future Lab des Institute for Innovation Systems versteht sich als Netzwerk- und Diskussionsplattform für Expert*innen und Opinion Leaders – an der Schnittstelle zwischen Ökologisierung und Digitalisierung“, ergänzt Tassilo Pellegrini, der das Institut gemeinsam mit Roiser leitet.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Digital Innovation Hub Work und dem Digital Makers Hub statt. DIH Work und Digital Makers Hub werden vom BMDW im Rahmen des Programms „Digital Innovation Hub in Österreich“ gefördert.