Sozialarbeiter*innen in behördlichen Krisenstäben
Studierende der FH St. Pölten üben Community Crisis Management
Studierende des Masterstudiums Soziale Arbeit und Expert*innen reflektierten den Umgang mit Krisen und erstellten Kriseninterventionskonzepte für Gemeinwesen.
Vor Kurzem waren Helmut Fürst, Sozialarbeiter, Jurist und Bezirkshauptmann von Hallein, und Lina Wegleitner, Absolventin des Masterstudiums Soziale Arbeit der FH St. Pölten sowie Sozialarbeiterin im Bezirk Mattersburg, zu Gast in einer Lehrveranstaltung des Masterstudiums Soziale Arbeit an der FH St. Pölten. Beide sind in ihren Bereichen auch in der Krisenkommunikation aktiv.
Sozialarbeiter*innen in Krisenstäben
Fürst und Wegleitner berichteten über die Aufgaben und Rollen von Sozialarbeiter*innen in den Krisenstäben von Behörden und von ihren Erfahrungen aus der Pandemie und anderen Krisensituationen.
Die Studierenden hatten die Aufgabe, Kriseninterventionskonzepte für Szenarien wie Hochwasser, den Abgang einer Lawine oder eine Familientragödie in der Gemeinde zu erstellen. Sie erarbeiteten im Planspiel gemeindenahe Interventionsmöglichkeiten von der Akutphase bis zur „Erholungsphase“ unter Einbezug der Betroffenen, gemeindenaher Strukturen und den lokalen Institutionen.
Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen in der Krise
„Mit Helmut Fürst und Lina Wegleitner konnten wir zwei ausgewiesene Expert*innen aus der Praxis für dieses Seminar gewinnen“, so FH-Professor Christoph Redelsteiner, der den Masterstudiengang Soziale Arbeit leitet und sich in der Krisenintervention etwa mit der Bewältigung des Tornados in Tschechien befasst.
„Den meisten Betroffenen waren das Wetterphänomen Tornado und das Verhalten in der Akutsituation unbekannt. Die rettungsdienstliche Bewältigung hat, auch mit Hilfe aus Niederösterreich, gut geklappt. Die Wiederaufbauphase braucht viel sozialarbeiterische Unterstützung von psychosozialer Betreuung mit Betroffenengruppen, Mithilfe bei Dokumentbeschaffung, Versicherungsmeldungen und Verstärkung des Gemeinschaftsgedankens beim Wiederaufbau, um Solidarität entstehen zu lassen und Konkurrenzdenken bei mangelnden Ressourcen zu reduzieren“, sagt Redelsteiner.