Zu Gast: OBS-Geschäftsführer Alexander Hirschbeck
MMag. Alexander Hirschbeck gewährt Einblicke in das ORF-Beitragsservice GmbH

Von Ayaan ADAN-MOHAMED
Der Wandel der Medienlandschaft und die politische Lage in Österreich haben die Rundfunkfinanzierung des ORF vor neue Herausforderungen gestellt. Wie sich die ORF-Beitragstochter OBS (ehemals GIS) dadurch neu positionieren musste und welche weiteren Entwicklungen damit im Betrieb einhergegangen sind, erfuhren die Studierenden des Bachelor-Studiengangs Medienmanagement beim diesjährigen Gastvortrag von Alexander Hirschbeck, Geschäftsführer der ORF-Beitragsservice GmbH.
Zudem bot der alleinige Geschäftsführer den Studierenden einen Einblick in seinen vielseitigen Arbeitsalltag sowie die Arbeitsweise der ORF-Beitragsservice GmbH. Veranstaltet wurde der Vortrag im Rahmen der Lehrveranstaltung "Ökonomie und Vielfalt dualer Mediensysteme" unter der Leitung von Dr. Jan Krone.
Alexander Hirschbeck im Gespräch mit dem Jahrgang 2024, Bachelor Medienmanagement an der FH St. Pölten | Bildrechte: Moyo Bardi
Ein Blick hinter die Kulissen mit Geschäftsführer Alexander Hirschbeck
Einen besonderen Fokus des Vortrags legte Alexander Hirschbeck auf den gesetzlichen Neuerungen der vergangenen Jahre: Seit Anfang 2024 wird die Haushaltsabgabe fällig, sobald mindestens eine volljährige Person im zentralen Melderegister eingetragen ist – unabhängig davon, ob tatsächlich ein Empfangsgerät vorhanden ist. Diese Umstellung stellte eine große organisatorische Leistung dar, da die OBS erstmals versuchte, eine vollständige Haushaltsstruktur in Österreich zu erfassen – ein Vorhaben, das bisher keinem anderen Unternehmen gelungen ist. Das hat aber auch einige Herausforderungen mit sich gebracht – allein im Jahr 2024 wurden etwa 3 Mio. Anfragen bei der OBS bearbeitet. Dementsprechend musste das Unternehmen flexibel auf das gestiegene Arbeitsvolumen und die damit einhergehenden Veränderungen reagieren.
Die politische Lage, wie etwa der Regierungswechsel 2024 bis 2025 versetzte das beliehene Unternehmen in eine unsichere Phase. Jede Konstellation hätte unterschiedliche Auswirkungen auf die OBS und den ORF-Beitrag gehabt. Das hat dazu geführt, dass viele Mitarbeiter*innen ständig Angst um ihre Arbeit hatten und der Kundendienst mit Anfragen, ob der ORF-Beitrag noch zu zahlen sei, überhäuft wurde. Zudem verstärkte der öffentliche Diskurs über den ORF-Beitrag die Unsicherheit in der Bevölkerung. Daher verfolgt die OBS die Strategie, sich als Österreich-Service an Stelle vom ORF-Service umzuorientieren, um mehr Akzeptanz und Orientierung in der Bevölkerung zu schaffen.
Zum Ende des Vortrags machte Alexander Hirschbeck seinen Arbeitsalltag greifbar, indem er den angehenden Medienmanager*innen einen Einblick in seinen Terminkalender gewährte. Im Kalender sind etwa die täglichen Jour Fixes mit den jeweiligen Abteilungen, strategische Meetings und Freigabe-Termine enthalten.
Das Interesse der Studierenden spiegelte sich in ihren neugierigen Fragen wider, die die Beziehung des Vortrags zum Studiengegenstand deutlich macht:
"Ich war wirklich sehr angetan von dem Vortrag des OBS-Geschäftsführers. Besonders beeindruckt hat mich die Art und Weise, wie er sprach – locker, herzlich und fast familiär. Es war wirklich wohltuend, einen so bodenständigen und nahbaren Geschäftsführer eines so großen Unternehmens zu hören, der ganz anders auftritt, als man es sich manchmal vorstellt. Ebenso spannend fand ich die Einblicke in die Arbeitsweise der OBS", sagt Sasa Ristic Strahinja (Student Medienmanagement).
Die Vortragsfolien können hier heruntergeladen werden - bereitgestellt mit seiner freundlichen Zustimmung.
