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Erwin Hof über Dos und Don‘ts bei Investieren
Master-Studiengang Digital Business Communications
Copyright: Wiener Börse |
Erwin Hof, Financial Literacy & Digital Expert der Wiener Börse, im Gespräch mit Celine Spitzer, Nikolas Kiener, Florian Maier und Alexander Reitler. |
Im Interview: Experte Erwin Hof
Welche Ratschläge würden Sie Personen aus der Gen Z geben, die erstmalig am Kapitalmarkt investieren?
Es gibt fünf wesentliche Grundsätze, die man beim langfristigen Vermögensaufbau mit Wertpapieren beherzigen sollte:
- Durch einen langfristigen Planungshorizont werden kurzfristige Kursschwankungen an den Börsen zumindest teilweise abgefedert.
- Auf eine breite Diversifikation achten und das Vermögen nicht auf eine Karte setzen.
- Nicht versuchen den Markt zu „timen“, also nicht auf ideale Kauf- und Verkaufszeitpunkte abzielen, sondern regelmäßig – etwa über einen Sparplan – investieren.
- Nur in Produkte investieren, die man versteht oder sich erklären lassen kann.
- Kosten wie Gebühren und Spesen verringern die Rendite zum Teil erheblich. Daher stets die Kosten im Auge behalten.
Bei dem Thema Financial Literacy in Österreich besteht gerade bei der Gen Z noch immer Verbesserungsbedarf. Die Wiener Börse engagiert sich in der Finanzbildung für alle Generationen. Können Sie sowohl generationenübergreifend als auch spezifisch bei der Gen Z eine Verbesserung beim Finanzwissen in den letzten Jahren erkennen?
Nationale und internationale Studien liefern unterschiedliche Ergebnisse, wenn es um das Finanzwissen in Österreich geht. Auffallend ist aber, dass das internationale Niveau generell niedrig ist und weltweit Handlungsbedarf besteht, damit Menschen mündige Entscheidungen in Finanz- und Geldfragen treffen können. Für Dezember 2023 werden die Ergebnisse der letztjährigen PISA-Studie erwartet, wo Österreich erstmals auch das Financial-Literacy-Modul inkludiert hat. Dann wissen wir zumindest, wie es mit der Finanzbildung im Schulbereich aussieht. Seit 2019 registriere ich generell mehr Interesse an Finanzthemen über alle Altersklassen hinweg. Diese Entwicklung stimmt mich positiv.
Durch die Digitalisierung erhalten Investor*innen Zugang zu mehr Informationsangeboten als jemals zuvor. Das kann zu Überforderung führen. Welche Tipps haben Sie für uns, um sich mit dieser Informationsdichte am Kapitalmarkt zurechtzufinden?
Zuallererst sind seriöse, unabhängige Informationen das A & O. Anleger*innen sollten sich daher folgende Fragen stellen: Wer steckt hinter dem Info-Angebot? Werden überdurchschnittliche Renditen mit gleichzeitig hoher Sicherheit versprochen? Diese Fragen helfen unseriöse Quellen auszusortieren.
Ferner sollte man sich auf jene Quellen konzentrieren, die zur gewählten Anlagestrategie passen. Es macht wenig Sinn, den Kursticker täglich zu verfolgen, wenn in einem globalen Aktien-ETF monatlich anspart wird.
Und noch ein Tipp, um in der Informationsflut nicht unterzugehen: Investor*innen sollten wöchentliche Zeitbudgets bzw. fixe Zeiten für den Informationskonsum festlegen. So geht man gelassen mit der Informationsvielfalt um und läuft nicht Gefahr, etwas zu verpassen.
Weitere Informationen:
- Studiengang
Der berufsbegleitende Master-Studiengang Digital Business Communications bereitet ideal für Karriere in Corporate Communications, Public und Investor Relations oder Sustainability Communications vor. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Studiengangsleiterin Monika Kovarova-Simecek.
- Das Webinar
„GenZ und der Kapitalmarkt“ findet am 20. April um 16:00 Uhr online statt: Hier geht es gleich zur Anmeldung.
- Expert*inneninterviews
Weitere interessante Interviews können Sie in der Rubrik "Expert*inneninterviews" lesen.