KI in der Finanzkommunikation

Master-Studiengang Digital Business Communications

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     „Meistern, nicht folgen.“ Julia Stoetzel, Founder und CEO von junicorn consulting, im Gespräch über KI in der Finanzkommunikation.

    Im Interview: Julia Stoetzel

    Julia Stoetzel, Founder und CEO von junicorn consulting, im Gespräch mit Hanna Nemeth.

    In welchen Bereichen der Finanzkommunikation könnte KI den größten Mehrwert bieten?

    Ich sehe hier vor allem drei Bereiche:

    • Automatisierung von Berichten und Content Creation: KI kann nicht nur Finanzberichte und Analysen automatisieren, sondern auch bei der Erstellung von Inhalten wie Pressemitteilungen, Geschäftsberichten und Marktkommentaren helfen. Durch die Nutzung von Natural Language Generation (NLG) kann KI relevante, kohärente und auf spezifische Zielgruppen zugeschnittene Inhalte erstellen, was Zeit spart und die Konsistenz der Kommunikation verbessert.
    • Sentiment-Analyse: KI-Tools können große Mengen von Daten aus Nachrichten, sozialen Medien und anderen Quellen analysieren, um Stimmungen und Trends zu identifizieren. Diese Einblicke können Unternehmen dabei helfen, ihre Kommunikationsstrategien anzupassen und proaktiv auf Marktbewegungen zu reagieren.
    • Personalisierte Kommunikation: Durch den Einsatz von KI können Unternehmen ihre Kommunikation mit Investoren personalisieren, indem sie Inhalte basierend auf den Interessen und dem Verhalten der Investoren anpassen. Dies verbessert das Engagement und stärkt die Beziehungen zu den Stakeholdern.

    Woran liegt es, dass KI bislang nur sehr zögerlich in der IR-Praxis angewandt wird?

    Die Gründe sind vielfältig. Zum einen liegt es an der Komplexität beim Aufbau eigener KI-Systeme. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, eigene KI-Systeme zu entwickeln und zu implementieren, was nicht nur technisches Know-how erfordert, sondern auch eine signifikante Investition in Zeit und Ressourcen. Die Komplexität des Aufbaus und der Integration solcher Systeme in bestehende IT-Infrastrukturen kann insbesondere für kleinere Unternehmen eine hohe Hürde darstellen.

    Dann der Mangel an Verständnis: Ein begrenztes Verständnis der Möglichkeiten und des Potenzials von KI in der Finanzkommunikation führt zu Unsicherheit und Zögern bei der Einführung neuer Technologien.

    Und nicht zuletzt Datenschutz- und Sicherheitsbedenken: Die Sorge um den Schutz sensibler Finanzdaten und die Einhaltung von Datenschutzgesetzen kann Unternehmen davon abhalten, KI-Lösungen zu adoptieren, insbesondere wenn diese externe Datenverarbeitung oder Cloud-basierte Dienste involvieren.

    Welche Rolle wird Deiner Einschätzung nach KI in der IR in drei Jahren spielen?

    KI wird wahrscheinlich ein fester Bestandteil der Investor Relations werden, mit einer breiten Palette von Tools und Plattformen, die für spezifische Anforderungen in der Finanzkommunikation entwickelt wurden. Die Technologie wird zunehmend benutzerfreundlicher und zugänglicher für Unternehmen aller Größen.

    KI wird vor allem zur Verbesserung der Entscheidungsfindung angesetzt. KI wird in der Lage sein, durch die Analyse großer Datenmengen und die Identifizierung von Mustern und Trends, Entscheidungsträgern in Unternehmen wertvolle Einblicke zu liefern. Dies kann helfen, Investitionsentscheidungen zu informieren und Risiken besser zu managen.

    Wir sollten uns auf eine zunehmend interaktive Kommunikation in Echtzeit einstellen. Die Weiterentwicklung von KI wird die Möglichkeiten für interaktive und in Echtzeit stattfindende Kommunikationsformate zwischen Unternehmen und Investoren erweitern. Dies umfasst den Einsatz von KI-gesteuerten Chatbots und virtuellen Assistenten, die in der Lage sind, Anfragen in Echtzeit zu beantworten und personalisierte Informationen bereitzustellen, was die Effizienz und Zufriedenheit der Stakeholder verbessert.

    Vielen Dank für das Gespräch!

    Weitere Informationen:

    • Studiengang

    Der berufsbegleitende Master-Studiengang Digital Business Communications bereitet ideal für Karriere in Corporate Communications, Public und Investor Relations oder Sustainability Communications vor. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Studiengangsleiterin Monika Kovarova-Simecek.

    • Expert*inneninterviews

    Weitere interessante Interviews können Sie in der Rubrik "Expert*inneninterviews" lesen.

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    FH-Prof. Mag. Kovarova-Simecek Monika

    FH-Prof. Mag. Monika Kovarova-Simecek

    Studiengangsleiterin Digital Business Communications (MA) Studiengangsleiterin Digital Management und Sustainability (MA) Stellvertretende Studiengangsleiterin Management und Digital Business (BA) Mitglied des Kollegiums 2023 bis 2026 Department Digital Business und Innovation