Einfluss des Migrationshintergrundes auf das Ernährungsverhalten von Jugendlichen im NEET-Status (not in education, employment or training)

Bachelor-Studiengang Diätologie

Melanie Kormann, BSc (Jg. 2014/2017)

Betreuerin: Dr. Elisabeth Höld

  • Präsentation der Bachelorarbeit im Rahmen des 35. Ernährungskongresses des Verbands der Diaetologen Österreichs, Wien, 8.-9.3.2018

Abstract

Einleitung:

MigrantInnen beschreiben ihren Gesundheitszustand schlechter als Personen ohne Migrationshintergrund (Statistik Austria, 2008, S. 82). Die Prävalenz hinsichtlich chronischer Erkrankungen, welche zum Großteil ernährungsassoziiert sind, bestätigt diese Selbsteinschätzung (Statistik Austria, 2008, S. 84).

Zielsetzung:

Das Ziel dieser Untersuchung war es festzustellen, welches Ausmaß der Migrationshintergrund auf das Ernährungsverhalten bei Jugendlichen im NEET-Status einnimmt.

Methodik:

Durch den hermeneutischen Teil der Bachelorarbeit sollte ein Überblick über das Essverhalten von jugendlichen MigrantInnen, bevor und nachdem sie in ihrer neuen Heimat angekommen sind, verschafft werden.
Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse des hermeneutischen Teils der Arbeit erfolgte im empirischen Teil der Bachelorarbeit die Durchführung einer quantitativen Querschnittstudie. Zur Datensammlung wurde eine Fragebogenerhebung als empirische Untersuchungsmethode gewählt.

Die Durchführung der Befragung zum Ess- und Trinkverhalten, sowie zum sozioökonomischen Status und zum Bewegungsverhalten wurde von Dezember bis Jänner 2017 in vier Standorten der Produktionsschule spacelab und am Standort der Mobilen Jugendarbeit Nordrand durchgeführt. Zielgruppe der Studie waren Jugendliche im Alter von 15 bis 25 Jahren, welche sich aktuell nicht in einem Arbeitsverhältnis und auch nicht in Aus- und Weiterbildung befinden, auch NEET-Status genannt.

Ergebnisse:

Die Ergebnisse der Literaturarbeit zeigen, dass wenige Daten zu diesem Thema in Österreich vorhanden sind. Es deutet allerdings alles daraufhin, dass die Gesundheitskompetenz und auch das Ernährungsverhalten von Jugendlichen mit Migrationshintergrund schlechter sind, als jener von Jugendlichen ohne Migrationshintergrund.

Die statistische Auswertung der Hypothesen ergab, dass sich die Jugendlichen im NEET-Status mit Migrationshintergrund durchschnittlich als gesünder einstufen, (p=0,037) als Jugendliche im NEET-Status ohne Migrationshintergrund. Hinsichtlich des Fast-Food-Konsums konnte kein signifikantes Ergebnis berechnet werden (p=0,059), jedoch ist hier eine Tendenz zum häufigeren Konsum von Jugendlichen mit Migrationshintergrund erkennbar. Beim Konsum von Limonaden wie Fanta, Cola, Eistee sind keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen erkennbar (p=0,766).

Schlussfolgerungen:

Aufgrund der geringen und nicht repräsentativen Stichprobe (n=53) muss festgehalten werden, dass die Ergebnisse nicht auf die Grundgesamtheit rückgeschlossen werden können und sich nur auf diese Arbeit beziehen.

Literatur:

Statistik Austria (2008). Soziodemographische und sozioökonomische Determinanten von Gesundheit: Auswertungen der Daten aus der österreichischen Gesundheitsbefragung 2006/2007. Wien: Statistik Austria.