Nicht gerade leicht: Einblicke in die Kinderrehabilitation für Adipositas und Skoliose

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Ein Projekt im Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege an der FH St. Pölten untersucht die Kinderrehabilitation für Adipositas und Skoliose, um das Wohlbefinden der Teilnehmer*innen zu steigern.

Einleitung:

Die Rehabilitationsklinik „kokon – Reha für Kinder & Jugendliche“ in Bad Erlach hat sich auf die Betreuung von jungen Menschen mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen spezialisiert. Das Rehazentrum bietet den Kindern und Jugendlichen innovative Methoden, welche ihnen zu mehr Selbstbestimmung und Lebensqualität verhelfen.

Der Erfolg der Rehabilitation der jungen Patient*innen ist dem Haus eine Herzensangelegenheit. Im Rahmen der ansteigenden Zahlen von chronischen Erkrankungen, gewinnen die Krankheitsbilder Adipositas und Skoliose zunehmend an Bedeutung. Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die durch eine übermäßige Ansammlung von Körperfett gekennzeichnet ist – sie betrifft nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder aller Altersklassen in alarmierendem Ausmaß. Besorgniserregend ist, dass 90 Prozent der betroffenen Kinder auch im Erwachsenenalter weiterhin adipös sind.

Adipositas beeinträchtigt die Lebensqualität, verkürzt die Lebenserwartung und stellt eine zentrale Herausforderung der öffentlichen Gesundheit, besonders bei Kindern, dar. Skoliose ist eine Erkrankung, bei der es zu einer seitlichen Verkrümmung der Wirbelsäule kommt, die entweder idiopathisch (ohne bekannte Ursache) oder symptomatisch (durch äußere Einflüsse oder andere Erkrankungen bedingt) sein kann.

Die Prognose der idiopathischen Skoliose hängt von der Progredienz ab, die vor allem während des Wachstums zunimmt. Eine schlechte Prognose besteht bei jüngeren Kindern, je höher die Verkrümmung und je stärker die Ausgangslage der Verkrümmung ist. Unbehandelt kann Skoliose zu körperlichen, psychosozialen und kosmetischen Problemen führen.

Zielsetzung:

Der erwartete Projektnutzen liegt darin, den Benefit der Reha aus Sicht der Teilnehmer*innen zu eruieren. So soll das Wohlbefinden und Auswirkungen der Reha im Vordergrund stehen. Im Fokus standen die Ziele:

  • Identifikation von weiteren Unterpunkten, um die 4 Hauptfragen detailliert darzustellen.
  • Das Konzept Activities of daily life soll literaturbasiert auf mind. 1 A4 dargestellt werden.
  • Definition von Wohlbefinden und Lebensqualität auf mindestens 1 A4 Seite.
  • Erstellung eines Fragebogens (A4) zum Thema Skoliose mit mind. 3 Hauptkategorien und jeweils 3 Unterkategorien.
  • Erstellung eines Fragebogens (A4) zum Thema Adipositas mit mind. 3 Hauptkategorien und jeweils 3 Unterkategorien.
  • Darstellung von Adipositas und Skoliose literaturbasiert auf jeweils mindestens 4 A4 Seiten.
  • Durchführung eines Pretests.
  • Durchführung des 2. Pretests an Patient*innen im Kokon
  • Auswertung (Kategorienbildung nach Mayring oder Kuckhartz) und Adaptierung der Erkenntnisse der Pretests in die Fragebögen
  • Verfassung eines wissenschaftlichen Artikels über den Ablauf des Projektes im EMED-Format. (mind. 4 A4 Seiten)
  • Zeitliche Darstellung der Datenerhebung (Interviews) und Auswertung der Ergebnisse inklusive Kalkulation einer möglichen Durchführung bei 20-30 Patientinnen
  • Präsentation des Projektes auf der Projektvernissage im Jänner 2025 an der FH Sankt Pölten
  • Bei Umsetzung des gesamten Projektes muss der ethische Aspekt dauerhaft eingehalten werden

Methodik:

Das Projekt „Nicht gerade leicht“ gliederte sich in mehrere Phasen. In der ersten Phase wurden umfangreiche literaturbasierte Recherchen via Handsuche und in den Datenbanken PubMed und Google Scholar durchgeführt, um die Entwicklung der beiden Erkrankungen Adipositas und Skoliose in den letzten 50 Jahren zu analysieren. Dabei wurden relevante Komorbiditäten, insbesondere im psychischen Bereich, identifiziert.

Zudem wurde die Bedeutung der Activities of Daily Life (ADL) für die Rehabilitation der betroffenen Patient*innen herausgearbeitet. Im Anschluss an die Literaturrecherche erfolgte die Entwicklung von zwei spezifischen Fragebögen. Ein Fragebogen für Patient*innen mit Adipositas sowie ein weiterer für Patient*innen mit Skoliose. Beide Fragebögen wurden in drei Hauptkategorien unterteilt, wobei jede dieser Kategorien mit mindestens drei Unterkategorien detailliert abgefragt wurde. Die Fragebögen wurden anschließend einem Pretest unterzogen, um die Verständlichkeit und Relevanz der Fragen zu prüfen.

Der Pretest wurde mit einer kleinen Stichprobe von zwei Personen durchgeführt und half dabei, mögliche Anpassungen vorzunehmen. Aufgrund organisatorischer Hindernisse wurde der erste Pretest nicht an der eigentlichen Zielgruppe durchgeführt, sondern an zwei Personen die sich grundsätzlich einer Rehabilitation unterzogen haben.

Anschließend an den ersten Pretest, wurden die Fragebögen modifiziert indem Fragestellungen neutraler oder genauer formuliert wurden. In der zweiten Phase des Projekts wurde ein zweiter Pretest an zwei Personen durchgeführt, die an Adipositas oder Skoliose leiden. Es wurde beim zweiten Pretest keine größere Personengruppe gewählt aufgrund von fehlender Rückmeldung. Die Auswertung der Interviews erfolgte unter Berücksichtigung der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring und die Interviews wurden mittels Maxqda transkribiert und händisch korrigiert. Die Daten wurden systematisch kategorisiert, und es wurden Themen und Muster identifiziert, die als Grundlage für die weiterführende Forschung dienen können.

Ergebnisse:

Das Projektteam des Projekts "Nicht gerade leicht: Einblicke in die Kinderrehabilitation für Adipositas und Skoliose" erzielte erfreuliche Fortschritte und konnte alle gesetzten Deadlines einhalten. Der Zeitplan wurde somit erfolgreich eingehalten, was auf eine effektive Planung und engagierte Zusammenarbeit innerhalb des Teams hinweist.

Während einer Zwischenüberprüfung durch die Auftraggeber, der Kinder Reha Einrichtung kokon, wurden verschiedene Verbesserungs- und Änderungswünsche geäußert. Das Projektteam nahm diese Rückmeldungen ernst und implementierte die gewünschten Anpassungen fristgerecht bis zur Fertigstellung des Projekts. Das Projekt wurde an der Vernissage an der Fachhochschule St. Pölten am 14. Jänner 2025 ausgestellt.

Die gefundenen Ergebnisse werden nun planmäßig im WS25 in weiteren Zusammenarbeit mit der FH Sankt Pölten in die Praxis umgesetzt und zahlreiche Reha Absolvent*innen befragt und deren Aussagen ausgewertet. Für detaillierte Einblicke in die Ergebnisse können Sie das Dokument – Projekt im EMED Format öffnen und nachlesen.