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RANCARE
Ein Projekt zur Förderung des internationalen wissenschaftlichen Austauschs über die Konzeptualisierung der Rationierung von Pflegepersonal
Die Rationierung der Pflege erfolgt dann, wenn die Ressourcen nicht ausreichen, um alle Patientinnen und Patienten zu versorgen. Zu den Gründen für dieses Phänomen gehören unter anderem:
- der Personalabbau
- erhöhte Pflegeanforderungen aufgrund des technologischen Fortschritts
- mehr Behandlungsoptionen und besser informierte BenutzerInnen von Diensten, die mehr Zeit und Aufmerksamkeit von Pflegefachpersonen erfordern
Die Rationierung der Pflege kann im Weiteren auch aufgrund besonderer Ansätze der klinischen Beurteilung und des Wissens der Pflegekräfte über die Verteilung der Ressourcen sowie einer breiteren Wertebasis der Gesellschaft für die Pflege erfolgen. Insgesamt kann dies dazu führen, dass grundlegende Patientinnen- und Patientenbedürfnisse nicht erfüllt werden und die, mit Diskriminierung verbundenen Menschenrechte beeinträchtigt werden.
Angesichts der zunehmenden Anzeichen dafür, dass sich die Rationierung der Pflege negativ auf die Patientinnen- und Patientenergebnisse auswirkt, der fragmentierten Arbeit an der Komplexität des Themas sowie der Lücken in Bezug auf Fragen wie Ethik, Methodik und Patientinnen- und Patientensicherheit wird dieses Projekt eine international koordinierte Zusammenarbeit ermöglichen. Und außerdem den Austausch von Fachwissen und Wissen für Forschung und klinische Praxis auf europäischer und internationaler Ebene erleichtern.
Zielsetzung
Dieses Projekt wird eine Debatte über die Konzeptualisierung der Rationierung von Pflegepersonal, die methodischen Herausforderungen bei der Untersuchung und Überwachung des Phänomens sowie die Entwicklung und Bewertung von Interventionsmethoden erleichtern.
Darüber hinaus wird es den Interessengruppen erleichtern, eine reaktionsschnelle Forschungsagenda zu entwickeln, welche die Herausforderungen sowie innovative, kostengünstige und patientInnenzentrierte Lösungen im Zusammenhang mit der Pflegerationierung aufzeigt.
Im Weiteren wird es Forschungs- und Politiksynergien ermöglichen, indem die Auswirkungen der Pflegerationierung in verschiedenen Ländern herausgearbeitet sowie innovative (Pflegepersonal) Bereitstellungsmodelle und -strategien ermittelt werden, bei denen die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten insgesamt berücksichtigt werden sollen.
Methodik
RANCARE versteht sich als Netzwerkaktivität. Um die oben beschriebene Zielsetzung sowie die verschiedenen Dimensionen dieses Phänomens zu erreichen, wird ein Work Group (Arbeitsgruppen)-Model eingesetzt, welches die folgenden vier Schwerpunkte beinhaltet:
- Arbeitsgruppe 1: Konzeptualisierung, organisatorische und methodische Fragen
Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses für das Konzept der Rationierung der Pflege, aktuelle „Evidence“ für die Faktoren, die mit der Rationierung zusammenhängen untersuchen sowie Praxisbeispiele und neue Forschungsmethoden entwickeln. - Arbeitsgruppe 2: Interventionen („Evidence-based“)
Theoretisch und empirisch gestützte Interventionen zur Rationierung der Pflege identifizieren sowie die potenzielle Rolle der Technologie bei der Entscheidungsfindung und Unterstützung in der Pflegearbeit diskutieren. - Arbeitsgruppe 3: Ethische Fragen der Rationierung der Pflege
Diskussion über die verschiedenen Dimensionen von Ethik in Bezug auf die Rationierung der Pflege und dessen Auswirkungen auf Pflegepersonal und Patientinnen und Patienten. Ein weiterer Fokus liegt ebenso auf der Diskussion der Auswirkungen von Rationierung der Pflege auf die Patientinnen und Patienten und ihrer Menschenrechte. - Arbeitsgruppe 4: Bildungsfragen und Training
Auf der bestehenden „Evidence“ von Rationierung der Pflege, bezogen auf die Patientinnen- und Patientenbedürfnisse sowie -sicherheit aufbauen. Nationale sowie internationale Curricula, mit dem Ziel des Informationsaustausches über bewährte Praktiken sowie Sicherheitsunterricht vergleichen.
Ergebnisse
- Internationale und nationale Forschung sowie Publikationen
- STMT’s (kurzfristige wissenschaftliche Aufenthalte)
- Internationale Trainings, Workshops und Konferenzen
- Konsenssitzungen
- Schulungsmaterialien
- Initiierung von weiterführenden Forschungsprojekten