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Mediales Tibiales Stress Syndrom bei SportlerInnen – hilft elastisches Taping?
Bachelor-Studiengang PhysiotherapieAndreas Tüchler, BSc (Jg. 2013/2016)
Betreuerin: FH.Prof. Barbara Wondrasch, PT, PhD
Abstract
Einleitung:
Das mediale tibiale Stress Syndrom (MTSS), auf Deutsch oft als „Beinhautentzündung“ bezeichnet, ist ein häufig auftretendes Überlastungssyndrom unter SportlerInnen in Lauf- und Sprungsportarten. Die unangenehmen und teils sehr intensiven Schmerzen an der posteromedialen Kante der Tibia zwingen die/den SportlerIn oft zu einer Reduzierung, beziehungsweise sogar zur vorläufigen Beendigung seiner sportlichen Aktivität. Es gibt derzeit keine klassischen effektiven konservativen Behandlungsmaßnahmen. Lediglich die gerätegestützte Stoßwellentherapie zeigt sich als effektive Therapieform des medialen tibialen Stress Syndroms. Im Rahmen dieser Arbeit soll daher untersucht werden, ob das derzeit viel verwendete elastische Taping beim MTSS eine Wirkung zeigt. Innerhalb dieser Studie gibt es eine Kontrollgruppe, in der die ProbandInnen ein Placebo-Tape erhalten. Das bedeutet, dass zusätzlich ermittelt wird, ob eine etwaige Wirkung auf den Placebo-Effekt zurückzuführen ist. Sollte das elastische Taping einen positiven Effekt auf die Schmerzen, beziehungsweise auf die Funktionalität im Alltag haben, so würde dies eine einfache und kostengünstige Therapieergänzung darstellen.
Methodik:
Zehn ProbandInnen wurden für die Durchführung dieser Studie rekrutiert (5 Frauen, 5 Männer). Die ProbandInnen wurden auf Interventionsgruppe (n = 6) und Kontrollgruppe (n = 4) aufgeteilt. Die Interventionsgruppe erhielt eine „korrekte“ Tape-Anlage, während die Kontrollegruppe ein Placebo-Tape angelegt bekam. Die Tragedauer in beiden Gruppen betrug 7 Tage.
Ergebnisse:
Es gab nach Beendigung der Intervention keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen hinsichtlich dem Schmerz oder der Funktionalität der unteren Extremität.
Schlussfolgerung:
Es macht keinen Unterschied ob den PatientInnen ein „korrektes“ Tape oder ein Placebo-Tape angelegt wird. In beiden Gruppen konnte aber im Durchschnitt eine Verbesserung der Funktionalität der unteren Extremität und eine Schmerzreduktion erzielt werden. Dieses Ergebnis ist somit wahrscheinlich auf den Placebo-Effekt zurück zu führen.