Subjektive vs. objektive Sturzassessments

Bachelor-Studiengang Physiotherapie

Vergleich der Ergebnisse von objektiven Assessments mit der Selbsteinschätzung des Sturzrisikos von gesunden Senior*innen

Elisabeth Fleischmann, PT 18

Betreuung: Miriam Wagner, PT, MSc.

Abstract

Hintergrund:

Das Thema Sturz spielt in vielen Gesundheitsbereichen eine wichtige Rolle. Einerseits soll das Auftreten von Stürzen verhindert werden und andererseits müssen die Verletzungen/Folgen nach einem Sturz bestmöglich versorgt werden (Tromp et al., 2001).

Für die optimale Sturzprophylaxe ist es essenziell, alle Ursachen/Faktoren, die einen Sturz auslösen können, zu dokumentieren. In der Physiotherapie verwendet man hierzu objektive und subjektive Sturzassessments. Unter anderem werden mit diesen Assessments das individuelle Aktivitätslevel und die Selbstwirksamkeit gemessen (Kim & Xiong, 2017).

Ziel dieser Arbeit ist es, den Zusammenhang zwischen dem individuellen Aktivitätslevel und der subjektiven Einschätzung des Sturzrisikos von gesunden Senior*innen zu untersuchen und die Ergebnisse des subjektiven Assessments mit jenen des objektiven Sturzassessments zu vergleichen.

Methodik:

Zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen dem Aktivitätslevel und dem selbsteingeschätzten Sturzrisiko wurden 31 gesunde Senior*innen rekrutiert und zur Onlinebeantwortung der Fragebögen (IPAQ-SF und FES-I) eingeladen. Weiters wurde eine narrative Review durchgeführt, um die Ergebnisse von subjektiven und objektiven Sturzassessments zu vergleichen.

Ergebnisse:

Es nahmen 31 Proband*innen an der Onlinebefragung teil. 28 Teilnehmer*innen retournierten die Fragebögen. Nach der Auswertung der Bögen konnten die Werte von 25 IPAQ-SF’s und 27 FES-I’s für die statistische Analyse verwendet werden.

Aufgrund der Analyse der Daten konnte keine Korrelation zwischen dem Aktivitätslevel und dem selbsteingeschätztem Sturzrisikos festgestellt werden. Jedoch lässt sich ein Trend der Daten dahingehend ablesen, dass viele der Senior*innen ein sehr hohes Aktivitätslevel haben und ihr Sturzrisiko als gering einschätzen.

Die Ergebnisse der Studien der narrative Review zeigen, dass zwischen 22 und 31 Prozent der Teilnehmer*innen ihr Sturzrisiko subjektiv anders bewerten als es objektiv eingestuft wird.

Schlussfolgerung:

Obwohl diese Bachelorarbeit zu keinen eindeutigen Ergebnissen gekommen ist, zeigen sich dennoch einige Trends, welche von Bedeutung für die Physiotherapie sind. Einerseits dürfte das Aktivitätslevel Auswirkung auf das selbsteingeschätzte Sturzrisiko haben und andererseits gibt es einen deutlichen Anteil an Senior*innen, welche ihr Sturzrisiko anders bewerten als es objektiv beurteilt wurde.

Schlüsselwörter:

Sturz – Selbstwirksamkeit – Sturzursachen – Aktivitätslevel – Sturzassessments