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Krafttraining mal anders – ein instabiler Ansatz
Instabile Sohlenkonstruktionen wie die bekannten MBT-Schuhe ® sind in der Physiotherapie ein oft eingesetztes Therapiemittel – nun soll dieser instabile Ansatz auch im Krafttraining seinen Einsatz finden
Einleitung
Die Kraft als eine der Basisfähigkeiten spielt in nahezu allen Sportarten eine wichtige Rolle. Im Leistungssport stellt das Krafttraining seit Jahrzehnten einen fixen Bestandteil des Trainingsprogramms dar. In den letzten 20 Jahren wurde das Krafttraining mit Erfolg auch beim Ausdauersport gezielt eingesetzt. Mindestens genauso wichtig, wie im Leistungssport ist das Trainieren der Kraft im gesundheitsorientierten, präventiv ausgerichteten Sport. Ein Training mit der Langhantel beispielsweise verstärkt den Trainingseffekt, fördert zusätzlich die Stabilisation des Rumpfes und kann für das Training der unteren Extremität im Stand gezielt eingesetzt werden.
Der menschliche Bewegungsapparat ist so konstruiert, dass er sich auf unebenem Untergrund fortbewegen sollte und nicht wie heutzutage auf harten Böden aus Beton und Asphalt. Durch unebene Untergründe, wie Wiesen oder Waldböden, wird der Körper in eine natürliche Instabilität versetzt, die von ihm selbst wieder ausgeglichen werden muss. Im Alltag können dabei auch sogenannte instabile Sohlenkonstruktionen wie die Masai Barfuss Technologie (MBT®) helfen. Ziel solcher Schuhe liegt vorwiegend darin, durch eine erhöhte Instabilität, eine Art Trainingsreiz zu setzen, um so die Muskeln in den Beinen zu kräftigen – ganz nach dem Motto: „Use it or lose it“.
Zielsetzung
Die positive Wirkung und Funktionsweise von instabilen Sohlenkonstruktionen als therapeutisches Mittel ist bereits teilweise durch wissenschaftliche Studien belegt worden. Bisher wurden diese Schuhkonzepte allerdings vorwiegend für Gang- und Haltungsschulungen in Alltagssituationen eingesetzt.
Ziel dieses Projektes ist es, diesen „instabilen“ Effekt aufzugreifen und in ein Krafttrainingskonzept zu integrieren. Unter Einbezug von MBT-Schuhen® und deren Einfluss auf Muskelaktivitäten und posturale Stabilität wird ein Kraftausdauertrainingskonzept mit Langhantel für die untere Extremität entwickelt und nach wissenschaftlichen Kriterien im Rahmen der Studie evaluiert.
Methodik
Das Projekt startet im Mai 2011, wobei das Trainingskonzept von zwei StudentInnen des Studiengangs Physiotherapie entwickelt und evaluiert wird. Für die Evaluierung des Konzeptes werden bis zu zehn ProbandInnen aufgefordert das entwickelte Kraftausdauertrainingsprogramm unter Anleitung durchzuführen. Dabei werden bei jedem/jeder Probanden/Probandin die Muskelaktivitäten mittels EMG (Elektromyografie) und die Körperschwerpunktkontrolle mittels COP-Schwankung (center of pressure) auf einer Druckverteilungsmessplattform während der Durchführung gemessen. Eine Messung erfolgt mit normalem Schuhwerk und eine zweite mit dem MBT-Schuh. Anhand der ermittelten Werte kann festgestellt werden, ob durch den Einsatz von MBT-Schuh® im Training eine erhöhte Trainingsanforderung erzielt werden kann.