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Studie über Kinder- und Jugendschutzprogramme
Master-Studiengang Information SecurityEvaluierung ausgewählter Kinder- und Jugendschutzlösungen auf Basis der Wirksamkeit technischer Maßnahmen
Dipl.-Ing. Lukas Schmalzbauer, BSc
Betreuer: Ing. Dipl.-Ing. Richard Thron, BSc, CISSP
Ausgangslage
Pornografie, Terrorismus, Anleitungen zum Selbstmord, Rassismus, Gewalt oder Stalking – das sind mitunter Beispiele für Thematiken, mit welchen sich Kinder und Jugendliche im Web gewollt oder ungewollt auseinandersetzen. Um Eltern nun bei der Filterung von unpassenden Inhalten zu unterstützen, bieten verschiedenste Firmen, oft in Kombination mit einem Antivirenprogramm, eine sogenannte „Kindersicherung“ an. Die Anwendungen versprechen zum Teil einen soliden Schutz vor unerwünschten Inhalten im Web. Doch es stellt sich die Frage: Wie gut funktionieren diese Kinderschutzprogramme wirklich?
Ziel
Das Ziel der Arbeit ist es, anhand von bestehenden Bedrohungen zuerst Verbreitungsmöglichkeiten und in weiterer Folge entsprechende Schutzmaßnahmen abzuleiten. Diese Funktionalitäten werden dann als Kriterien für die Bewertung von Kinderschutzlösungen herangezogen. Weiterführend werden Softwareprodukte unter Windows 7, Windows 10, Android 7.1.1 und iOS 11.1 von 56 Herstellern untereinander in einer Vorauswahl verglichen, um darauffolgend pro genanntem Betriebssystem fünf Kindersicherungen einem Praxistest zu unterziehen. Dieser Test enthält neben der Bewertung der praxisrelevanten Funktionalitäten ebenso Szenarien zur Umgehung der Kindersicherungen, um die Resilienz der Produkte entsprechend überprüfen zu können.
Ergebnis
Nach der Durchführung des Praxistests stellte sich heraus, dass jedes der 20 Produkte zumindest zwei Umgehungsszenarien nicht bestanden hatte und sich die Anwendungen äußerst stark in der Funktionalitätsbandbreite unterschieden. Faktisch bedeutet dies, dass keine der getesteten Kindersicherungen einen hundertprozentigen Schutz vor einer Umgehung bieten konnte.
Ausblick
Aufbauend auf diese Diplomarbeit kann nun ein valides Modell zur Vermeidung von unpassenden Inhalten für entsprechende Altersgruppen entwickelt werden. Hierbei sollte unbedingt der Einfluss der Kommunikation und Beratung durch Eltern miteinbezogen werden, da ein Kinderschutzprogramm niemals die menschliche Komponente in diesem Zusammenhang ersetzen, sondern diese nur durch ihre gegebenen Funktionalitäten unterstützen kann.