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Buch Wien: Buch, Bücher am Bu….

Unsere Medienmanagement-Studierenden tauchten ein in die Welt der Verlagsbranche. Ein Bericht von Julius Nagel

Ein Artikel von Julius Nagel (Student im Bachelor Medienmanagement)

Jedes Jahr gibt es fixe Termine. Einer davon ist bei mir die Buch Wien. Vom 21. bis 24. November 2024  gab sich hier die österreichisch-deutsche Literaturwelt wieder die Klinke (bzw. die Bücher) in die Hand.

Als Studierender von FH-Prof. Dr. Jan Krone konnten hier, auf Einladung des Verantwortlichen für die Buch Wien, Patrick Zöhrer, wieder 20 Studierende den theoretischen Vorlesungsinhalten zu den Grundstrukturen des österreichischen Mediensystems im Studiengang Medienmanagement an der FH St. Pölten einen Hauch Praxisluft hinzufügen.

Ja, kleiner als Leipzig und Frankfurt, aber dafür mit Charme, Klasse und Liebe zum Detail fand die Messe dieses Jahr wieder in der Messe Wien statt. Wer einen Platz sucht, an dem sich sowohl die großen als auch die kleinen, nischigen Verlage treffen, ist hier genau am richtigen Ort.

Großer Andrang bei Buch Wien 2024

Das Publikum hat genau das auch dieses Jahr wieder zu schätzen gewusst: BESUCHER*INNENREKORD! Schon wieder.

65.000 Besucher*innen zog es dieses Jahr in die heiligen Hallen. Wer denkt, dass nur die klassische Literatur zwischen Neuzeitklassikern, Bestsellern und neuen Buchtrends hier zu finden sein würde, blieb überrascht. Stichwort: Science Magazines. Ein vergleichsweise großer Teil der Halle wurde dieses Jahr von genau diesem Genre eingenommen. Sei es gesellschaftlich-politische oder doch wissenschaftliche Literatur – für jeden aufbereitet, ließ sich hier alles finden.

Die Literatur steht unverwechselbar für Transferleistungen in der Gesellschaft. Zwischen knalligen Farben und verrücktem Design wurden in einem neuen Format Zeitschriften präsentiert, die auch Laien die wissenschaftliche Welt zugänglich machen.

Junge Erwachsene lesen

Wenn man so die Gänge entlanggeht, immer den Geruch von bedrucktem Papier in der Nase, fällt eines ganz deutlich auf: Der Altersschnitt bewegt sich deutlich in Richtung 20 bis 30 Jahre. JA! Tatsächlich. Junge Erwachsene lesen – und das nicht zu knapp. Auch Verlage wie Reclam oder Diogenes verzeichnen große Erfolge in den jüngeren Zielgruppen. Während die einen sich auf die Allzeitklassiker stürzen und Goethe, Schiller oder Kafka verschlingen, richten sich die anderen auf die Neuzeitklassiker à la Benedict Wells.

Doch fast jeden Verlag durchzieht ein roter Faden – oder vielmehr Farben: Pastell is everywhere. Das Auge auf den Bücherregalen scheint ein enormer Faktor zu sein. Die passende Erklärung hierzu lautet New Adult/New Romance.

Auch in meinem Beitrag von der letzten Buch Wien hatte ich über dieses Genrephänomen berichtet, und siehe da: Es blieb und bleibt beständig. Inhaltlich richtet sich das Genre an das Leben der Leserinnen. Nein, hier wurde jetzt nicht gegendert – die Hauptzielgruppe für New Adult adressiert 18- bis 30-jährige Frauen.

Der Inhalt soll diese Lebensphase abdecken: Erwachsenwerden, Coming of Age, die ersten großen Lieben, und unter dem ein oder anderen Titel verbergen sich auch durchaus detailgetreue Beschreibungen von ... nennen wir es den Sieg eines Flirts. Also vieles, was eben in dieser Altersspanne von Bedeutung sein kann.

Nicht zu unterschätzen ist allerdings die Renaissance der Allzeitklassiker. Gerade auf BookTok werden immer mehr Startseiten mit Neuanalysen und Interpretationen sowie Empfehlungen der Relikte unserer großen Dichter*innen und Denker*innen bestückt.

Auf den insgesamt fünf Bühnen wurden dieses Jahr wieder in vielen Diskussionen und Podien die wichtigsten Werke aus erster Hand vorgestellt und eingeordnet.

Save the Date: Buch Wien 2025

Ja, diesen Besuch darf man dieses Jahr wieder als vollends gelungen betiteln – mein Besuch nächstes Jahr ist also sicher!

Ich werde das Schreiben dieses Artikels jetzt genauso beenden, wie ich es das letzte Mal auch getan habe: rausgehen, ein Buch (ein schönes) erwerben und die ersten paar Seiten mit einem guten Kaffee genießen. Was dann damit passiert, weiß ich auch noch nicht – egal, wie, es wird seinen Zweck erfüllen!