Medien, Politik und Europa erleben
Zwei Tage Brüssel lieferten unseren Studierenden der Studiengänge Medienmanagement und Medientechnik direkte Einblicke in EU-Politik und Medienarbeit

von Katrin Wallner (Medienmanagement-Studentin)
Studierende der Studiengänge Medienmanagement und Medientechnik an der FH St. Pölten bekamen Anfang März die Möglichkeit, europäische Institutionen nicht nur theoretisch zu verstehen, sondern direkt vor Ort zu erleben. Bei einer zweitägigen Studienreise nach Brüssel stand ein vielfältiges Programm auf dem Plan – inklusive spannender Begegnungen, praxisnaher Einblicke und ganz neuer Perspektiven auf Europa, Medien und Politik.
Vom Hörsaal ins Herz der EU
Los ging’s im Europäischen Parlament, wo die Gruppe nicht nur eine Einführung in die Arbeitsweise der Institution erhielt, sondern auch EU-Abgeordneten Lukas Mandl persönlich treffen durfte. In einem offenen Gespräch gab er Einblicke in seine Arbeit, sprach über politische Kommunikation auf europäischer Ebene – und nahm sich Zeit für die Fragen der Studierenden.
"Gerade für uns als angehende Medien- oder Kommunikationsexpert*innen war es spannend zu sehen, wie politische Kommunikation hier wirklich funktioniert", meint Lea Bernhard aus dem Bachelor Medienmanagement.
Am Nachmittag stand der Besuch beim Militärausschuss der EU auf dem Programm – ein Highlight, das durch einen besonderen Kontakt zustande kam: Die Medienmanagement-Absolventin Nicole Hanschek, die mittlerweile im Ausschuss tätig ist, ermöglichte der Gruppe exklusive Einblicke hinter die Kulissen.
Empfangen wurden die Studierenden unter anderem von General Robert Brieger, dem Vorsitzenden des Militärausschusses der Europäischen Union (EUMC), der sich Zeit für ein Gespräch nahm. Für viele ein eher ungewöhnlicher, aber umso interessanterer Programmpunkt. Wie werden sicherheitspolitische Themen vermittelt? Welche Rolle spielen Medien in der Außenpolitik? Fragen, die auch aus technischer Sicht durchaus spannend waren.
Die Reisegruppe mit General Robert Brieger (Mitte), Vorsitzender des EU-Militärausschusses, beim Besuch im EU Military Committee | Copyright: Katrin Wallner
Diskussion mit Blick auf Europa
Am Abend ging es weiter ins Verbindungsbüro des Europa-Forums Wachau, wo eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion stattfand. Moderiert von Theresa Edtstadler (Geschäftsführerin Europa-Forum Wachau) diskutierten unter anderem Finanzminister Magnus Brunner, General Thomas Starlinger (Militärrepräsentant in Brüssel) und Reinhard Marak (WKO) über Europas Rolle im Bereich Sicherheit und Migration.
Die Diskussion bot nicht nur politischen Tiefgang, sondern zeigte auch, wie politische Botschaften im internationalen Raum öffentlich platziert werden – ein spannender Aspekt für alle mit Fokus auf Medien, Kommunikation oder Public Affairs.
Zur offiziellen Pressemitteilung der Veranstaltung
Medienarbeit in Brüssel – nah an der Praxis
Der zweite Tag der Reise stand ganz im Zeichen des Journalismus. Nach einem Besuch beim Ausschuss der Regionen – und dem Aha-Moment, dass auch regionale Anliegen europaweit verhandelt werden – führte der Weg zum ORF-Korrespondenzbüro in Brüssel.
Dort gab Raffaela Schaidreiter, ORF-Korrespondentin in Brüssel, einen ungefilterten und praxisnahen Einblick in ihren journalistischen Alltag. Vom ersten Recherchegespräch über Dreharbeiten bis zur Live-Schaltung: Die Studierenden durften hautnah erleben, wie komplex und vielseitig Auslandskorrespondenz ist.
"Spannend war vor allem, wie viel technisches Know-how und Flexibilität notwendig sind – das würde man im ersten Moment gar nicht vermuten!", sagt Larissa Eckl, Medientechnik-Studentin, im Anschluss.
Einblicke in den Korrespondent*innen-Alltag: Die Studierenden der FH St. Pölten im Internationalen Pressezentrum (IPC) in Brüssel mit Raffaela Schaidreiter und Team | Copyright: Katrin Wallner
Europa verstehen – aus mehreren Blickwinkeln
Ob politische Prozesse, regionale Entscheidungsstrukturen oder journalistisches Arbeiten im internationalen Kontext: Die Reise machte deutlich, wie eng Medien, Technik und Politik miteinander verbunden sind – und wie wichtig es ist, diese Zusammenhänge nicht nur im Studium zu behandeln, sondern auch vor Ort zu erleben. Neben fachlichem Input blieb selbstverständlich auch Zeit für Austausch, spontane Gespräche und das Entdecken der Stadt.
Fazit vieler Teilnehmer*innen: Zwei Tage reichen nicht, um Europa zu verstehen – aber sie reichen, um einen ganz neuen Zugang dazu zu bekommen.
Ein großes Dankeschön an Studiengangsleiterin Johanna Grüblbauer und Johannes Kalteis – ohne ihren Einsatz zusätzlich zum regulären Studienalltag wäre diese Reise in dieser Form nicht möglich gewesen. Auch einen herzlichen Dank an Klaus Fröhlich, Redakteur beim ORF, der die Gruppe in Brüssel begleitete sowie auch abseits des Programms offen für Fragen rund um die Medienwelt war.
Solche Einblicke direkt vor Ort sind alles andere als selbstverständlich und zeigen einmal mehr, welche Türen sich für uns Studierende durch die FH St. Pölten öffnen.
Nicht nur Theorie – sondern wirklich erleben, wie Medien, Politik und Europa zusammenhängen.
Noch mehr Einblicke gefällig?
Das Reel zur Reise findest du auf unserem Instagram-Kanal @fhstp_medien – reinschauen lohnt sich!